Colin Edwards war in seinen Kommentaren über James Toseland nach dem Test in Sepang mehr als deutlich. Den vom Engländer herbeigeführten Wechsel der Crewchiefs - Garry Reinders ging zu Toseland, Guy Coulon zu Edwards - will der Texaner immer noch nicht akzeptieren, auch wenn er mit Coulon sehr glücklich ist. Das gespannte Verhältnis seiner beiden Fahrer sieht Team Manager Herve Poncharal aber gar nicht so negativ.

Dass Edwards verärgert ist, hat der Franzose zwar schon mitbekommen, sieht ihn deswegen aber fahrerisch nicht in Schieflage. "Colin war nicht glücklich, denn er meinte, er hätte bei der Entscheidung mehr mit einbezogen werden sollen. Aber er hat es akzeptiert. Seitdem hat Colin einen Traumstart in die Saison erwischt, denn er hatte gute Tests in Jerez im November und in Sepang. Er ist zur Zeit sehr, sehr glücklich", zitierte die offizielle Website der MotoGP Poncharal.

Der Team Manager betonte, dass der Tausch der Crewchiefs keine große Sache war, da Toseland durchaus einen ordentlichen Standpunkt hatte. So lebt Reinders wie sein neuer Schützling in England, sogar ganz in der Nähe von Toseland und spricht besseres Englisch als Coulon. "James und er haben viel Zeit miteinander verbracht, sie sind zusammen von England zu den verschiedenen Rennen gereist und James mag es, zwischen den Rennen mit seinen Chefingenieuren zu reden", sagte Poncharal.

Über Edwards' Kritik an Toseland wollte der Franzose nicht viel sagen, schließlich sei das seine Meinung. "Man weiß doch aber, dass de Erste, den ein Rennfahrer schlagen will, sein Teamkollege ist. James hat sich im letzten Jahr stark verbessert. Wir glauben, er hat gezeigt, dass er im zweiten Jahr schon auf das Podest fahren kann. Sie werden also versuchen, sich gegenseitig zu schlagen, das wird spaßig", erklärte Poncharal. Dementsprechend sah er viel Motivationspotential auf beiden Seiten der Garage und meinte, er sei glücklich, wenn die Situation beide Fahrer noch mehr motiviere. "Wir werden nie erleben, dass zwei Fahrer zusammen in den Urlaub fahren, denn das ist ein individueller Sport. Sie respektieren sich immer noch, gut sie reden nicht mehr miteinander, aber wen interessiert das. Ich möchte sie beide voll unterstützen und das habe ich getan."