Während beim Testauftakt in Jerez das Hauptaugenmerk den Werksteams galt, waren auch die Satelliten-Mannschaften von Honda, Yamaha und Ducati darum bemüht, ihre Vorbereitung vor Beginn des winterlichen Testverbots noch einmal ordentlich voranzubringen. Und wenn man den Aussagen der Fahrer glauben darf, dann ist das am Mittwoch gut gelungen. Yamaha-Fahrer Colin Edwards fand sich an seinem ersten Tag auf Bridgestone-Reifen beispielsweise gleich am oberen Ende der Zeitenliste, auch wenn sein Rückstand auf Dani Pedrosa doch noch recht groß war.

"Ich war natürlich aufgeregt, auf die Bridgestones zu kommen und sie anzutesten. Es ist nicht die Maschine, die wir nächstes Jahr haben werden, aber wir konnten zumindest ein erstes Gefühl bekommen", sagte der Texaner. Und das erste Gefühl war gut, auch wenn er merkte, dass sich die neuen Gummis doch anders anfühlen. "Man muss die Maschine anders fahren und wir haben einfach mit den zwei verschiedenen Reifen losgearbeitet, die wir hatten. Ich bin zufrieden", meinte Edwards.

Toseland fand gleich eine gute Pace

Auch sein Teamkollege James Toseland, der aus der Superbike-WM schon Erfahrung mit Einheitsreifen hat, auch wenn es dort Pirellis waren, zeigte sich von den Bridgestones durchaus angetan. So seien sie gut und konstant gewesen, wie er anmerkte. "Sie geben viel Feedback, also konnte ich sie recht schnell nutzen", erklärte der Brite. "Wir fuhren die gleiche Pace und waren auch etwas schneller als früher dieses Jahr, was zeigt, dass wir an einem Tag viel weitergebracht haben."

Alex de Angelis mochte die Änderungen, Foto: Honda
Alex de Angelis mochte die Änderungen, Foto: Honda

Für Alex de Angelis und Toni Elias von Gresini Honda war die Erfahrung mit Bridgestone nicht gänzlich neu, dafür war an den Maschinen einiges neu für sie. De Angelis mochte die Änderungen am Motorrad und fand den Motor und das Chassis besser als während der Saison. "Diese neue Maschine passt besser zu meiner Statur, ich fühle mich wohler und kann die Leistung deswegen besser nutzen. Heute haben wir in Bezug auf die neue Reifenregel gut am Setup gearbeitet, da wir wissen, dass es wichtig ist, das Motorrad an die Art der Reifenkonstruktion anzupassen", berichtete er. Sobald das Setup dann ganz passt, rechnet er mit einer weiteren Steigerung, bis dahin wird es seiner Meinung nach aber noch ein bisschen dauern - wobei das in der Rennfahrer-Zeitrechnung doch recht kurz ist. "Ich hoffe, wir schaffen das in der morgigen Session, auch wenn der Wetterbericht von Regen spricht."

Elias und das Heck

Elias zeigte sich mit seiner neuen Situation in seinem alten Team sehr zufrieden. Der Spanier wird im kommenden Jahr eine Werksmaschine ausführen dürfen und geht die Dinge Schritt für Schritt an. "Ich will in Ruhe arbeiten, um keine Fehler zu machen. Wir müssen vor allem am Heck der Maschine arbeiten, da ich damit immer noch nicht die volle Kraft der Honda RC212V auf die Strecke bekomme. Wir haben für morgen verschiedene Setup-Lösungen, aber ich kann sagen, dass wir Schritte nach vorne machen, also wird morgen ein wichtiger Tag für weitere Verbesserungen."

Und auch bei der Pramac-Mannschaft waren die Mienen der Fahrer durchaus als zufrieden zu interpretieren. Niccolo Canepa fand seine Rundenzeiten in Ordnung, da er am Chassis seiner neuen Ducati Desmosedici GP9 Sat noch keine Veränderungen vorgenommen hatte. Der Ex-Testfahrer war damit sogar schneller als Werksfahrer Nicky Hayden. "Wir haben mit einem guten Basis-Setup begonnen und ich zog es vor, die Maschine zuerst nicht zu ändern, da ich an jedem Teil der Strecke ihre Reaktionen verstehen wollte. Die Maschine hat sich im Vergleich zum vorigen Jahr sicher verbessert", meinte er. Sollte das Wetter am Donnerstag es zulassen, würde er dann auch gerne damit beginnen, das Setup etwas zu modifizieren, um noch ein besseres Gefühl zu finden.

Kallio schaut nicht auf Rundenzeiten

Für Mika Kallio bedeutete der Wechsel auf die GP9, dass er bei seinem zweiten MotoGP-Test auch gleich zum zweiten Mal eine neue Maschine hatte, aber dennoch war er zufrieden damit, wie es gelaufen war. "Die Rundenzeiten sind nicht großartig, aber im Moment hat das nicht Priorität. Zuerst müssen wir die Maschine besser kennenlernen. Wir sind einige Runden gefahren und ich hoffe, morgen noch mehr zu fahren, denn das ist wirklich wichtig für uns", sagte der Finne, der sich über den Beginn seines neuen Motorrad-Abenteuers schon einmal freute.