Die September- und Oktober-Wochen waren wirklich anstrengend und ich verbrachte viel Zeit in Flugzeugen, um von einem Ort zum anderen zu reisen. Nach dem Indianapolis-Wochenende reiste ich mit Ashleigh für ein paar Tage zurück nach Kalifornien. Das war cool, denn wir verbrachten Zeit mit der Familie und machten einiges an Arbeit am Haus. Wir haben es erst dieses Jahr gekauft, aber da wir kaum Zeit dort verbringen konnten, gibt es doch viel zu tun und in den vier fünf Tagen dort haben wir in den Schlafzimmern viel weitergebracht. Zu Weihnachten haben wir geplant, Ashleighs Familie aus England einzufliegen, also werden wir fünf von den sieben Zimmern brauchen. Da in den Monaten davor so viel zu tun war, wollten wir deswegen Zeit finden, die Betten in den Zimmern herzurichten und wollten es für die Gäste einfach wohnlicher machen. Das hat uns schon beschäftigt.

Zwischendurch schaffte ich es auch, einen Tag auf der Motocross-Maschine rauszufahren, was wirklich gut getan hat, da ich sie dieses Jahr wegen der Verletzungen kaum fahren konnte. Wir fuhren zu einer der örtlichen Strecken und da Marco Melandri auch in der Stadt war, sind wir gemeinsam ausgefahren. Wir hatten ein paar kleine Rennen, heizten herum und hatten viel Spaß. Ich musste aber auch aufpassen, denn ich wollte mein Knie nicht wieder kaputt machen. Ashleigh versuchte sich auch und war mit einer Kawasaki 140cc-Viertakt unterwegs. Sie ist früher nie wirklich viel gefahren, aber sie stellte sich gut an und wir zeigten ihr, wie man die Strecke fahren muss. Das hat ihr auch gefallen.

Der Wind im Gesicht

Wir hatten in der kurzen Pause einfach viel Spaß, bevor es dann nach Japan ging, wo wir im Windkanal getestet haben. Das war eine echt coole Erfahrung, da wir an der Aerodynamik der Maschine gefeilt haben und ich das nie zuvor gemacht hatte. Es war so, dass ich in einem Raum aus Glas auf einer Maschine saß und mir Wind mit 175 km/h ins Gesicht geblasen wurde. Gleichzeitig waren um mich herum Techniker, die ihre Arbeit erledigten. Ich habe mich wie ein Test-Dummy gefühlt, aber es war wirklich gut, zu sehen, wie sie da arbeiten und es war auch ein weiterer positiver Schritt, da wir bereits an der Kawasaki für nächstes Jahr gearbeitet haben. Wir waren nur für einen Tag dort, bevor es nach Tokyo ging, wo wir uns den Shinjuku angesehen haben, der ein bisschen wie die japanische Version des Times Square in New York ist. Wir sind dann etwas herumflaniert und Ashleigh hat recht viel eingekauft.

In Motegi ging es mit dem Selbstvertrauen wieder aufwärts, Foto: Sutton
In Motegi ging es mit dem Selbstvertrauen wieder aufwärts, Foto: Sutton

Bevor es nach Motegi ging, hatten wir einige Presseveranstaltungen in Tokyo. In Motegi ist es recht langweilig, weil dort nicht viel passiert. Wir bleiben im Streckenhotel, es gibt kein englisches Fernsehen also war die einzige Sache, die wir machen konnten, das Fahren der Maschine. Aus dem Rennwochenende haben wir aber viel Positives gezogen und mein Selbstvertrauen war wieder am wachsen. Insgesamt war ich also recht zufrieden damit, wie die Dinge gelaufen sind, auch wenn das Endresultat nicht das war, was wir meiner Meinung nach hätten schaffen können.

Umwege

Von da ging es weiter nach Melbourne in Australien, aber wir hatten eine recht verrückte Reiseroute, da wir fast überall zwischenlandeten, bevor wir endlich da waren. Wir flogen von Japan nach Christchurch in Neuseeland, dann nach Auckland und schließlich nach Melbourne. Das waren so rund 28 Stunden, die wir mit Reisen zugebracht haben. Also waren wir recht müde, als wir ankamen und gingen gleich ins Bett. Am Tag danach folgte ein Presse-Event im Velodrom in Melbourne. Wir probierten uns gemeinsam mit dem Olympia-Athleten Shane Kelly auf dem Fahrrad. Ich war gemeinsam mit dem Kawasaki Racing Team Competition Manager Michael Bartholemy und meinem Teamkollegen Ant West dort. Es war ziemlich cool - ich kann nicht glauben, wie steil die Wände waren; die Maschinen haben keine Bremsen und man kann nicht zu treten aufhören, was etwas eigenartig war. Es hat aber viel Spaß gemacht.

Danach ging es nach Phillip Island, was immer eine große Freude ist, denn die Strecke ist echt schön. Ich ging mit Ashleigh in den Wildpark, um die Kängurus zu füttern, die Koala-Bären zu sehen und auch die anderen Tiere zu bestaunen, die sie dort haben.

Phillip Island ist ein wirklich schöner Ort, aber ich kann mich mit der Strecke nicht so richtig arrangieren. Das Wetter war sehr wechselhaft, was dort eigentlich normal ist und ich nehme an, das ist deswegen so, weil die Strecke direkt an der Küste liegt. Im Training hatte ich einen kleinen Sturz, was vor allem daran lag, dass es so kalt war. Zum Glück habe ich mich da nicht verletzt oder das Knie weiter beschädigt. Während der Sessions hatten wir viele Probleme mit der Balance der Maschine und wir fanden kein richtig brauchbares Setup, das uns eine gute Rundenzeit verschafft hätte. Die Situation wurde im Rennen nicht besser und das Heck der Maschine drehte überall durch. Wenn man bedenkt, dass wir uns so weit hinten qualifiziert haben, war ich recht erleichtert, Punkte zu holen und wir haben aus dem Paket, das wir hatten, einfach das Möglichste rausgeholt. Das war kein gutes Wochenende für uns, aber die Probleme mit dem Heck werden für kommendes Jahr ja nun ordentlich bearbeitet.

Hopper #21