War es wirklich Shinya Nakanos gute Fähigkeit, eine Maschine weiterzuentwickeln oder hatte es andere Gründe, dass er die dritte Werkshonda bekam? In seiner Kolumne beim adrivo Motorsport Magazin hatte Steve Jenkner bereits angemerkt, dass es kein Zufall ist, dass Nakano auf Bridgestones unterwegs ist und jetzt die Werksmaschine hat. Einerseits könne man mit den Daten Werksteam-Partner Michelin bei der Entwicklung helfen oder andererseits gleich einmal schauen, wie sich die Maschine mit den anderen Gummis macht.

Bei Michelin ist diese Möglichkeit natürlich auch nicht unbemerkt geblieben und dort wundert man sich doch ein wenig über die Entscheidung, Nakano die Werksmaschine zu geben. Immerhin hätte ein Fahrer wie Andrea Dovizioso - der zufälligerweise Michelins fährt - doch noch gute Chancen auf Rang vier in der WM. "Wir waren wirklich überrascht. Als wir die Information bekamen, dass Shinya die Werksmaschine haben würde, waren wir überrascht. Ich weiß, dass Gresini und HRC [Honda Racing Corporation] seit vielen Jahren eine enge Beziehung haben, aber auf Basis der Partnerschaft, die wir haben, dachten wir, die Werksmaschine würde an Andrea gehen, der die ganze Zeit zeigt, dass er Potential hat", sagte Jean-Philippe Weber.

Denn für die Entwicklung, speziell mit Blick auf das Werksteam, hätte es Michelin doch etwas mehr geholfen, wenn eine dritte Werksmaschine auf den französischen Gummis unterwegs gewesen wäre. "Wir brauchen eine starke technische Zusammenarbeit mit den Teams, damit wir Informationen über Reifencharakteristiken austauschen können und das wäre eine gute Möglichkeit gewesen", betonte Weber. Honda hat aber womöglich eine andere Möglichkeit gesehen.