Eigentlich war es so wie immer. Jorge Lorenzo feierte, brüllte seine Freude heraus und hisste wie immer die Lorenzos Land Flagge. Es war aber auch anders, hatte er doch sein erstes MotoGP-Rennen gewonnen. Irgendwie schien er selbst erstaunt zu sein, obwohl nach drei Pole Positions in Serie schon die meisten mit einem Sieg des Spaniers gerechnet hatten. Routine war es für ihn definitiv keine "Ich möchte Yamaha und allen Sponsoren für das Vertrauen danken. Ohne sie wäre ich nicht hier", meinte er als erstes.

Seine eigene Gefühlswelt war aufgrund der neuen Erfahrung als Sieger in der Königsklasse auch ein wenig durcheinander. "Es ist fantastisch. Ich glaube es nicht. Es ist ein Gefühl, das ich nicht beschreiben kann", sagte Lorenzo. Das Rennen hatte er nur teilweise noch im Gedächtnis. So wusste er, dass es zu Beginn mit dem Regen etwas verrückt war, weil etwas Wasser auf der Strecke war. "Dann erinnere ich mich nicht an viel. Ich weiß nur, dass ich Valentino mit viel Risiko überholt habe. Ich dachte, es sei die Zeit dazu, weil ich das Gefühl hatte, dass ich wegfahren konnte und das habe ich dann auch geschafft", erzählte der neue WM-Führende.

Die Führung teilt er sich nach Punkten allerdings mit Dani Pedrosa. Der schien nach Platz zwei ein wenig zugeknöpft. So begann er damit, das Rennen zu analysieren. "Am Beginn war es etwas nass und die Pace war deswegen nicht so hoch. Wir haben dann aber zugelegt und wurden Runde für Runde schneller", erklärte er. Das Ergebnis nannte er gut, auch wenn er nicht unbedingt so wirkte. Abschließend meinte er noch: "Beim nächsten Mal wollen wir aber besser sein."

Lange Zeit wie ein Anwärter auf den Sieg sah Valentino Rossi aus. Letztendlich musste er aber mit Platz drei vorlieb nehmen. "Am Ende ist das kein schlechtes Ergebnis", musste Rossi aber betonen, "wir wissen, dass Estoril nicht die beste Strecke für uns ist. Wir haben im Training gut gearbeitet und die M1 war gut." Das zeigte sich auch zu Beginn, da er an der Spitze fahren und die Konkurrenz hinter sich halten konnte. "Ich wollte aber auch die Reifen schonen. Ich wusste, dass es über 28 Runden schwer wird. Ich kam dann auch ins Rutschen und Jorge und Dani waren schneller", gestand der siebenfache Weltmeister. Insgesamt wollte er mit seinem zweiten Podestplatz in Serie aber nicht unzufrieden sein. "In China wollen wir jetzt aber den Sieg", musste er trotzdem noch feststellen.