Nach der Schlappe von Jerez ist für Ducati in Estoril Wiedergutmachung angesagt, auch wenn die portugiesische Strecke im Vorjahr nicht unbedingt die allerbeste für das Team war. Casey Stoner ist überzeugt davon, dass er wieder vorne mitmischen kann. "Wenn wir theoretisch von Beginn an gut arbeiten können und es keine bösen Überraschungen gibt, dann sollten wir im Kampf um den Sieg dabei sein", sagt der Weltmeister. Die Strecke findet er ein wenig eigen, da sie einerseits einen flüssigen Teil und dann aber auch sehr enge Abschnitte hat.

Seine Favoriten kennt Stoner aber. Da ist Kurve zwei, die bergab geht und sich von der Mitte wegneigt. "Die ist schwer, aber wirklich nett. Generell hat die Strecke viele Orte, wo man überholen kann, also sollte es Spaß machen, dem Rennen zuzusehen. Voriges Jahr waren wir im Training gut, nahe an der Pole Position und hatten dann im Rennen ein kleines technisches Problem, kamen aber trotzdem auf das Podest", erinnert er sich.

Marco Melandri malt vor dem Rennen in Portugal ein etwas schwärzeres Bild, da er damit rechnet, dass es wieder eine Nicht-Ducati-Strecke sein könnte. Andererseits sieht er keinen Nutzen darin, so etwas vorherzusagen. "Wir müssen schauen, wie es läuft, wenn wir ankommen. Es ist eine eigenartige Strecke mit ein paar langsamen Kurven und einer wirklich langen und schnellen Hauptgeraden, aber man kann nicht sagen, dass sie alles bietet, weil es keine wirklich technischen Sektoren gibt", erklärt er.

Er wird sich darauf konzentrieren, gute Bremsen und einen guten Setup-Kompromiss zu erreichen. Seine Hoffnungen liegen darauf, dass er einen besseren Start ins Training erwischt und sich dann verbessern kann. "Das haben wir bislang noch nicht geschafft." Seine Fingerverletzung vom Teststurz in Jerez ist mittlerweile beinahe vollständig verheilt. "Ich denke, ich werde nicht einmal einen Verband brauchen."

Aus anderen Gründen als seine Fahrer rechnet Livio Suppo mit einem durchaus komplizierten Wochenende. Denn er sorgt sich ein wenig um die möglichen Wetterwechsel und die starken Winde, die es in Estoril geben kann. "Ich denke, das Wetter könnte zur wichtigsten Variable an diesem Wochenende werden, aber das wird für alle so sein", sagt er. Die Tests nach Jerez haben ihn zuversichtlich gestimmt, da Stoner die neuen Reifenlösungen von Bridgestone mochte und diese ein Fortschritt zu den bereits vorhandenen Reifen waren. "Marcos Fingerverletzung sollte nicht zu viele Probleme machen, also sollte er weiter sein Gefühl mit der Maschine verbessern", meint Suppo noch.