Valentino Rossi ist besorgt. Denn nach der WM-Niederlage im Vorjahr sieht er auch diesmal wieder einen Fahrer vor sich, der sich konstant von ihm absetzen kann. Das Problem dabei ist, dass die Umstände in diesem Jahr gänzlich andere sind als 2006. Deswegen sieht er auch eine größere Herausforderung auf sich zukommen. "Sicher ist es für mich schwieriger. Wir müssen aber die Situation verstehen. Voriges Jahr mussten wir gegen das Pech ankämpfen. In diesem Jahr kämpfen wir gegen einen richtigen Gegner", meinte er bei einem Pressegespräch nach dem Rennen in Donington.

Sein Rückstand von mittlerweile 26 Punkten auf Casey Stoner macht ihm dabei allerdings weniger sorgen als die Probleme, die er und das Team haben. "Damit ich versuchen kann, gegen ihn zu kämpfen und ihn zu schlagen, muss ich so fahren können, wie ich das will und das am Maximum. Aber mit diesen Problemen müssen wir immer gegen andere Dinge kämpfen, zum Beispiel gegen unsere Reifen", erklärte Rossi, der nun einen Zweikampf zwischen sich und Stoner um den Titel sieht. Denn er glaubt, dass Dani Pedrosa noch größere Probleme hat als er, vor allem bei den Reifen. "Wir sitzen im selben Boot."

Doch den Kampf gegen Stoner erwartet er als sehr schwierig, da gerade bei den Reifen ein großer Unterschied ist. "Wie in der Vergangenheit, als Capirossi einen guten Bridgestone hatte. Da gab es nichts, was ich tun konnte." Deswegen steht für Rossi nun auch die Lösung der eigenen Probleme im Vordergrund, bevor er sich überlegen kann, wie Stoner zu schlagen ist. "Bevor wir über die Taktik nachdenken, müssen wir unsere Probleme lösen. So ist es. Wir machen im Rennen keine Fehler bei den Reifen oder den Einstellungen. Das war unser Potential. Und es war 21 Sekunden langsamer als Stoner-Bridgestone-Ducati. Das ist das große Problem. Wir müssen eine Taktik für uns machen, bevor wir eine Taktik machen können, wie wir ihn schlagen."