Das Thema Sicherheit ist im Rennsport immer wichtig und besonders im Motorradsport, wo es keine Knautschzonen oder Sicherheitszellen gibt, steht es sehr weit oben auf der Agenda. Doch die nach dem zwischenzeitigen Ausstieg von Kenny Roberts Jr. verbliebenen beiden Leiter der Sicherheitskommission, Valentino Rossi und Loris Capirossi, sind enttäuscht darüber, wie wenig sich ihre Kollegen einbringen. "Viele Fahrer sagen: 'ahhhh, diese Strecke ist Mist', 'mit diesem Asphalt, keine Chance', aber dann kommt niemand am Freitag um 17:00 Uhr", kritisierte Rossi gegenüber Autosport. Am Freitag werden von 17:00 bis 19:00 Uhr die Sicherheitsmeetings abgehalten, bei denen die Leiter der Sicherheitskommission mit dem Sicherheitsdelegierten Franco Uncini, Claude Danis vom Motorradweltverband, Renndirektor Paul Butler und Dorna Vorstand Carmelo Ezpeleta zusammentreffen.

Neben den genannten kommen aber kaum weitere Fahrer, die sich sonst aber gerne öffentlich kritisch über Sicherheitsmängel äußern. "Warum? Ich weiß es nicht, denn es ist für alle offen. Wenn sie kommen wollen, dann können wir versuchen, das Problem gemeinsam zu lösen", meinte Rossi und fügte etwas sarkastisch an: "Vielleicht ist es zu schwierig, am Freitag nach einem langen Tag noch zu bleiben, um über Kerbs, die Strecke und ihre Oberfläche zu sprechen."

Auch Loris Capirossi kann nicht verstehen, warum kaum einer der Fahrer zu den Treffen kommt. "Die Sicherheitskommission ist für alle offen - von den 125ern, 250ern und der MotoGP. Es sind nicht nur ich und Valentino. Dani ist oft vorbeigekommen, Olivier Jacque war da. Wenn jemand eine Idee hat, dann kann er kommen. Das Problem ist aber, das niemand das Angebot annehmen will. Jeder will Freizeit haben, niemand will von 17:00 bis 19:00 Uhr am Freitag vorbeikommen", monierte der Ducati-Pilot. Capirossi erachtet es aber als sehr wichtig, dass ständig über die Sicherheit geredet wird. "Das ist wie ein Test, den wir machen müssen - wir treffen uns zu einer bestimmten Zeit. Vielleicht wollen die anderen Fahrer diese Dinge gar nicht."

Warum die Beteiligung so gering ist, ließ eine Aussage von Casey Stoner erkennen, der zwar der Asphaltbeschaffenheit in Donington kritisch gegenüber stand, aber meinte: "Das ist nicht mein Job, sondern der der Sicherheitskommission. Es ist die Stimme einer Person gegen die einer anderen. Wenn die Leute mich über diese Dinge befragen, dann werde ich vielleicht etwas sagen, aber jetzt muss ich es einfach so lassen, wie es ist." Nicky Hayden vertrat hingegen die Ansicht, dass er in Zukunft vielleicht weniger eigensinnig sein sollte und etwas Zeit seines Rennwochenendes für die Treffen opfern müsse.