Für Marc Marquez endete die MotoGP-Saison 2023 besonders hart. Nicht nur, dass der achtfache Weltmeister seine geliebte Honda-Mannschaft nach zehn MotoGP-Saisons verabschieden musste, der 30-Jährige musste zudem einen weiteren Rennsturz in Valencia hinnehmen. Nach einem Zusammenstoß mit Pramac-Pilot Jorge Martin war der Spanier brutal per Highsider gestürzt und schlug hart auf den Erdboden auf.

Marquez blieb kurz benommen im Kiesbett stehen und musste von den Marshalls gestützt werden. Sofort wurde der Honda-Superstar in das Medical-Center am Circuit Ricardo Tormo gebracht, um Verletzungen auszuschließen. Eine Verletzung wäre das Horror-Szenario für jeden MotoGP-Piloten, schließlich stehen am Dienstag die wichtigen Testfahrten für die Königsklasse an. Der Post-Season-Test in Valencia ist traditionsgemäß die erste Möglichkeit, die neuen Bikes für die kommende Saison zu testen.

Kollision zwischen Marc Marquez und Jorge Martin beim MotoGP-Finale in Valencia
Nach dem Kontakt mit Martin wurde der Spanier durch die Luft katapultiert, Foto: LAT Images

Auch Marquez plant am Dienstag auf sein neues Arbeitsgerät zu steigen. Der Spanier wird nach seinem Wechsel zu Gresini Racing zur kommenden Saison eine Ducati aus dem Jahr 2023 pilotieren. Der Test bietet daher eine wichtige Chance, sich erstmals an den Charakter der Desmosedici zu gewöhnen. Nach seinem Crash mit Jorge Martin wird Marquez das neue Kapitel nun angeschlagen in Angriff nehmen müssen. "Ich würde gerne besser starten am Dienstag", gestand Marquez. "Es war ein harter Aufprall, besonders am Kopf und am Knöchel. Auch am Nacken hat es mich erwischt, weil ich ins Kiesbett gerutscht bin." Brüche konnten nach einer ersten Untersuchung an der Strecke glücklicherweise ausgeschlossen werden. "Es ist nichts gebrochen, das ist das Wichtigste", erklärte Marquez.

Unrühmliches Finale mit Honda

Das letzte gemeinsame Rennen mit Honda hatte sich der Spanier sicherlich anders vorgestellt. Am Samstag feierte Marquez ein emotionales Podium im Sprint, der Spanier war bei den Feierlichkeiten am Podest den Tränen nah. "Gestern war ein super Rennen, dieses Ergebnis [im Rennen, Anm.,] ändert nichts an den Emotionen dieses Wochenendes." Marquez betonte anschließend ein weiteres Mal, dass es kein endgültiger Abschied von seiner Honda-Mannschaft sei. "Es ist mehr ein 'bis später' als ein 'Bye Bye'", meinte Marquez.

Der Sprint in Valencia wird vorerst das letzte Honda-Podium von Marquez bleiben, Foto: LAT Images
Der Sprint in Valencia wird vorerst das letzte Honda-Podium von Marquez bleiben, Foto: LAT Images

Auch am Sonntag fühlte sich der Spanier wieder wohl auf der Honda. "Ich hätte heute wieder auf das Podium fahren können", ist sich Marquez sicher. "Die Pace war da und ich habe mich wirklich stark gefühlt."

Marquez: Neue Herausforderung in meinem Leben

Nach dem Rennwochenende steht nun der Fokus des 30-Jährigen allerdings schon auf den kommenden Aufgaben. Es gilt die Testfahrten am Dienstag bestmöglichst vorzubereiten. Marquez zeigte sich zu seiner neuen Aufgabe optimistisch. "Ich hatte noch nie eine solche Herausforderung in meinem Leben", grinste der Spanier. "Ich war immer bei Honda, das ist jetzt eine wirklich riskante Aufgabe. Bei Honda zu bleiben wäre die komfortablere Situation, aber ich muss mir einige Fragen selbst beantworten. Die nächste Saison wird diese Antworten geben. Ich muss wieder lächeln unter dem Helm, wenn ich meine Karriere noch länger fortsetzen möchte."