Am Freitag litten die MotoGP-Stars in Jerez noch unter großer Hitze, im Qualifying am Samstagmorgen zogen in Q2 plötzlich Regenwolken über die Strecke. Das sorgte für eine völlig verrückte Session, in der sich schlussendlich Aleix Espargaro vor Jack Miller und Jorge Martin durchsetzte.

Für Fabio Quartararo wurde das Jerez-Qualifying zum Debakel. Er scheiterte bereits in Q1 auf noch trockener Strecke und wird den Sprint am Samstag sowie das Hauptrennen am Sonntag nur von Startplatz 16 aus in Angriff nehmen. Stefan Bradl und Jonas Folger starten von den Positionen 19 und 22.

So lief Q1 in Jerez: Francesco Bagnaia startet mit einer einzelnen Outlap in sein Qualifying und kommt gleich wieder an die Box. Er will wohl verhindern, dass ihm andere Fahrer folgen und ihn im Windschatten überflügeln. Der Plan geht nur teilweise auf: Bagnaia ist im ersten echten Run alleine unterwegs, aber nicht schnell genug, um die Situation zu nutzen. Marco Bezzecchi setzt sich vor Fabio Quartararo, Brad Binder und Franco Morbidelli an die Spitze. Bagnaia muss sich mit P5 begnügen.

Nach dem Reifenwechsel wird das Feld in den ersten schnellen Runden gleich völlig durcheinandergewürfelt. Binder übernimmt die Führung vor Bagnaia, Bezzecchi, Morbidelli, Di Giannantonio und Quartararo. Im zweiten Versuch setzt sich Bagnaia vor Binder an die Spitze. Mit diesem Stand geht Q1 auch zu Ende und beide Fahrer steigen in Q2 auf. Bereits in Q1 Schluss ist für WM-Leader Marco Bezzecchi, der somit nur von Platz 13 startet. Ihm fehlen 37 Tausendstelsekunden auf Binder. Neben Bezzechi stehen Franco Morbidelli und Fabio Di Giannantonio. Fabio Quartararo erlebt ein Qualifying-Debakel und kommt über P16 nicht hinaus. Er teilt sich Reihe sechs mit Raul Fernandez und Alex Rins. Die Startplätze 19 bis 21 gehen an Stefan Bradl, Joan Mir und Augusto Fernandez. Jonas Folger und Iker Lecuona stehen in der letzten Reihe.

Enea Bastianini nahm am Qualifying nicht teil. Er entschied sich nach dem Freien Training am Samstagmorgen dafür, sein Rennwochenende vorzeitig zu beenden.

Das war Q2 zum Spanien-Grand-Prix: In der Pause zwischen Q1 und Q2 beginnt es leicht zu regnen. Alle Fahrer mit Ausnahme von Binder und Alex Marquez gehen aber mit Slicks auf die Strecke, wobei Marquez nach nur einer Runde wieder an die Box kam und ebenfalls auf Slicks wechselt. Jack Miller setzt sich - bei diesen Bedingungen wenig überraschend - in Führung. Mehr als sieben Zehntelsekunden bringt er zwischen sich und seine ersten Verfolger Marini, Bagnaia, Martin und Zarco.

Dann ist es aber der ursprünglich auf Regenreifen gestartete Alex Marquez, der mit Slicks auf Touren kommt und sich an die Spitze setzt. Er legt direkt noch einmal nach und unterbietet Millers Zeit um mehr als 1,3 Sekunden. Nun purzeln die Zeiten und alle Fahrer holen sich noch einmal frische Slicks für eine finale Attacke ab. Das Feld wird noch einmal auf den Kopf gestellt. Aleix Espargaro, Miller und Zarco dürfen sich über die zwischenzeitliche Führung freuen. Am Ende ist es Espargaro, der das beste Ende für sich hat. Er setzt sich 0,221 Sekunden vor Miller durch und schnappt sich die Pole Position. Reihe eins komplettiert Jorge Martin. Dahinter stehen Binder, Bagnaia und der erneut bärenstarke Dani Pedrosa. Reihe drei bilden Oliveira, Zarco und Marini. Die Startplätze zehn bis zwölf gehen an Vinales, Nakagami und Alex Marquez.

Das Wetter: Graue Wolken zogen im Laufe des Qualifyings über den Circuito de Jerez, wenige Kilometer entfernt waren Blitze zu sehen. Niederschlag blieb an der Strecke zunächst aus, vor Q2 setzte aber Regen ein. Die Außentemperatur betrug 23 Grad, 29 Grad wurden am Asphalt gemessen.