Gleich zu Beginn des MotoGP-Rennens in Spielberg hatte sich an der Spitze eine Sechsergruppe abgesetzt. Mit dabei: Maverick Vinales. Der Suzuki-Pilot zeigte sich bereits am Samstag zuversichtlich ob seiner Rennperformance. Über die Hälfte des Österreich GPs konnte er auch tatsächlich in Tuchfühlung zu den Spitzenleuten bleiben. Am Ende jedoch musste er gemeinsam mit Marc Marquez abreißen lassen. So kam Vinales schlussendlich auf Rang sechs ins Ziel, 14 Sekunden hinter Rennsieger Andrea Iannone.

"In den ersten Runden konnten wir in der Spitzengruppe kämpfen. Ich denke, mit 14 Sekunden Rückstand auf einer Strecke, die uns nicht so gut liegt, können wir leben", zog der 21-Jährige nach dem Rennen ein zufriedenes, wenngleich kein überschwängliches Fazit. "Dennoch ist es nicht genug. Ich will weiter vorne sein. Heute war es das Limit, mehr war nicht möglich. Es war unmöglich, mehr zu pushen, denn der Grip hat gefehlt. Am Ausgang der Kurven bin ich immer gerutscht", erklärte er.

Damit setzten sich die Probleme des Vortages fort. Denn bereits am Samstag klagte Vinales über die mangelnde Haftung, bei Suzuki ausgelöst durch die hohen Temperaturen. Mit dem Reifenabbau tat sich dann recht schnell eine Lücke zu den Vorderleuten auf. "Nach Runde elf waren Marc und ich ziemlich nah dran an den Führenden, danach aber sind wir zurückgefallen", berichtet er.

Für Vinales blieb am Ende Rang sechs, Foto: Tobias Linke
Für Vinales blieb am Ende Rang sechs, Foto: Tobias Linke

Entsprechend sieht Vinales noch jede Menge Arbeit für sich und das Team. "Für die letzten Runden müssen wir an der Elektronik arbeiten. Die ersten Runden waren richtig gut, ich hatte Grip und fühlte mich schnell und konkurrenzfähig. Aber dann habe ich mich unwohl gefühlt", erklärt der Spanier. "Das Bike hat fast nicht beschleunigt. Wir müssen weiter arbeiten, um die Reifen länger am Leben zu erhalten. Und zudem müssen wir auch an der Elektronik tüfteln, um ein besseres Rennende zu haben", fordert er.

Vinales verzichtet auf Angriff gegen Marquez

Aufgrund dessen war es für Vinales auch nicht machbar, den vor ihn fahrenden und von der Verletzung gehandicapten Marquez noch zu überholen. "Als ich in Montmelo versucht hatte, an Dani [Pedrosa; Anm. d. Red.] vorbeizukommen, hatte ich mir meine Reifen ruiniert", erinnert sich Vinales an den Katalonien GP.

"Hier wollte ich die Reifen bis zum Ende durchbekommen. Marc ist in Sektor drei davongezogen, weil es gerade dort auf den Grip ankam. Ich habe versucht, auf der Bremse wieder heranzukommen, aber es war fast unmöglich. Denn ich hätte meine Reifen so beanspruchen müssen, dass ich am Ende nicht einmal mehr 25er-Zeiten hätte fahren können", erläutert er sein zurückhaltendes Vorgehen.

Bereits kommendes Wochenende geht es in Brünn weiter. Eine Strecke, auf der sich Vinales erneut ein gutes Resultat ausrechnet. "Letztes Jahr war es ein wirklich gutes Rennen. Ich hatte einen guten Start und konnte um Platz sieben kämpfen. Ich bin zuversichtlich und ich denke, es ist eine gute Strecke für mich. Ich fühle mich da gut auf dem Bike. Wir können bestimmt einen guten Job machen", blickt er voraus.