Valentino Rossi beendete das MotoGP-Rennen in Austin mit einem heftigen Crash. Bereits in der dritten Runde flog er mit seiner Yamaha beim Umlegen zwischen der ersten und zweiten Kurve auf dem Circuit of the Americas mit etwa 170 km/h ab. Der Doktor überstand den Sturz zwar unverletzt, büßte in der WM aber mächtig an Boden ein.

Rossi verpatzt Rennen schon am Start

In seinem kurzen Rennen hatte er von Beginn an gegen seine M1 zu kämpfen gehabt. Aus der ersten Reihe gestartet, konnte er nur bis zur ersten langen Geraden mit der Spitze mithalten. Dort zogen Dani Pedrosa und Aleix Espargaro an Rossi ohne Probleme vorbei. Der Grund waren Kupplungsprobleme an seiner Yamaha M1. "Ich habe die Kupplung am Start einfach verheizt", suchte Rossi die Schuld bei sich selbst. "Nach den ersten Kurven war ich zwar Dritter, aber die Kupplung ist extrem gerutscht. Auf den Geraden konnte ich das Gas nur zu 50 Prozent aufmachen. Ich musste also Tempo rausnehmen, so dass sich die Kupplung wieder erholen konnte. Dabei habe ich einige Positionen verloren."

Rossi wurde bis auf Rang sechs durchgereicht und musste in Folge mehr riskieren als normal. "Ich hatte bald das Gefühl, dass die Kupplung zurückkam. Von der Spitze war ich noch nicht weit entfernt und ich habe mich gut und schnell gefühlt", erinnert sich Rossi an eine kurze optimistische Phase im Rennen. Doch dann kam der unerwartete Sturz: "Das Motorrad hat mir in dieser Kurve überhaupt nicht das Gefühl gegeben, dass ich zu schnell war. Wenn man sich das Ergebnis ansieht, war das aber wohl der Fall."

Michelin verzeiht Rossi-Fehler nicht

Die Zeiten, in denen man mit dem herausragend guten Vorderreifen von Bridgestone solche Fehler noch ausbügeln konnte, sind vorbei. "Mit den Michelin-Reinfe ist die Situation ganz anders", erläutert Rossi. "Wenn man einen kleinen Fehler macht, wird man bestraft. Ich habe in dieser Kurve vielleicht nur eine kleine Welle erwischt und bin schon abgeflogen. Als ich das verstanden habe, war das Motorrad schon 30 Meter von mir entfernt. Man muss also noch viel konzentrierter und präziser sein.

Der Start war für Rossi der Anfang vom Ende, Foto: Repsol
Der Start war für Rossi der Anfang vom Ende, Foto: Repsol

Für Rossi war es der erste Sturz seit 2014, als er im Regenchaos von Aragon heftig abflog. Seither hatte er 24 Rennen in Folge beendet, 20 davon auf dem Podium. "Das ist sehr schade, denn ich hätte ein wirklich gutes Rennen haben können", haderte Rossi mit seinem Ausfall. Direkt nach dem Sturz saß er eine Weile ganz alleine auf dem Reifenstapel und blickte enttäuscht ins Nichts.

Der Sturz in Austin ist nun auch ein herber Rückschlag für seine WM-Ambitionen. Denn mit nur 33 WM-Punkten nach drei Rennen liegt er schon weit hinter Marc Marquez (66) und Jorge Lorenzo (45) zurück. "Wir haben hier natürlich viel an Boden verloren", weiß Rossi, dessen Stimmung schon bald wieder besser wurde: "In Jerez werden wir wieder bereit sein!"