Die Grand Prix Commission hat bei ihrem Meeting in Genf wie erwartet eine Neugestaltung der Rennleitung sowie der Stewards beschlossen. Nach dem Malaysia GP 2015, als es zur Eskalation des Disputs zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez kam, hagelte es Kritik aufgrund der langen Wartezeit bis zur Verkündung der Strafe. Für die Rennleitung bestand jedoch keine andere Möglichkeit, da sie sich gleichzeitig auch mit dem weiteren Rennverlauf beschäftigen musste.

Um derartige Probleme zukünftig zu vermeiden, wurde in Genf eine Reform beschlossen. Die Rennleitung in ihrer bisherigen Zusammensetzung bleibt bestehen. Renndirektor Mike Webb, Franco Ucini vom Weltverband FIM sowie Javier Alonso als Abgesandter der Dorna bilden weiterhin das wichtige Gremium. Es sorgt für den reibungslosen Ablauf der Rennwochenenden. Jedoch wird die Kompetenz der Rennleitung, Strafen auszusprechen, limitiert. Zukünftig darf sie nur noch Vergehen ahnden, die zweifellos erkennbar sind und keiner Diskussion bedürfen. Dazu zählen unter anderem zu schnelles Fahren in der Boxengasse oder auch Überholen unter gelb.

Stewards bestimmen Strafmaß

Alle weiteren Aktionen, die eine weitergehende Betrachtung erfordern, dazu zählen auch gefährliche Manöver, werden zukünftig ausschließlich von den Stewards bewertet. Sie sprechen die Strafen aus und sind auch die Anlaufstelle für Beschwerden oder Berufungen. Drei Personen bilden die Stewards, wobei Renndirektor Mike Webb fester Bestandteil ist. Die beiden anderen Mitglieder werden von der FIM bestimmt, ein Dorna-Vertreter ist in diesem Gremium nicht mehr anwesend. Webb kommt dabei die wichtige Rolle zu, die Aktivitäten der Stewards zu koordinieren, Protokoll zu führen und die Entscheidungen zu verkünden.

FIM-Präsident Vito Ippolito erklärt, warum dieser Schritt notwendig war. "Wir wollen, dass sich die Rennleitung darauf konzentriert, die Rennen über die Bühne zu bekommen. Dort trägt man eine große Verantwortung und es sind einige knifflige Angelegenheiten zu klären", so Ippolito. Das neue System sei ein großer Fortschritt. "Mit den Stewards, die ausschließlich für die Beurteilungen der Fahrer in den Trainings sowie den Rennen zuständig sind, können wir ein hohes Level an Entscheidungen erreichen", so Ippolito weiter.

Ebenfalls ändert sich die Kommunikation der Rennleitung respektive der Stewards an die Teams. Alle ausgesprochenen Strafen werden künftig per E-Mail direkt an das betroffene Team weitergeleitet. Zudem soll es eine sofortige Bestätigung geben, dass die Nachricht auch gelesen wurde. Die Sanktionen werden zudem auf den Zeitenmonitoren erscheinen sowie an die Medien weitergegeben.

Die Grand Prix Commission hat eine Reform der Rennleitung beschlossen. Was haltet ihr davon? Werden Strafen damit in Zukunft klagloser hingenommen oder gibt es weiterhin Diskussionen? Schreibt uns in den Kommentaren!