Dani Pedrosa trat mit seinem Sieg beim Honda-Heimspiel in Motegi einem erlesenen Klub bei: Er gehört nun zu den Fahrern, die im Laufe ihrer Karriere in der Motorrad-WM 50 Siege oder mehr eingefahren haben! Neben Pedrosa gehören nur sieben weitere Fahrer diesem Klub an: Giacomo Agostini (122 Siege), Valentino Rossi (112), Angel Nieto (90), Mike Hailwood (76), Jorge Lorenzo (60), Mick Doohan (54) und Phil Read (52). Die größten der Großen also, mit denen Pedrosa nun in einem Atemzug genannt wird.
Lange hat Pedrosa jedoch auf diesen Meilenstein in seiner Karriere warten müssen. Seinen bis dato letzten Sieg feierte der kleine Spanier im Vorjahr beim tschechischen Grand Prix in Brünn. Dass Pedrosa überhaupt noch einmal auf die ganz oberste Stufe des Podests zurückkehren würde, war in diesem Frühjahr zudem mehr als fraglich. Wegen anhaltender Probleme mit der Motorradfahrer-Krankheit Armpump musste der verletzungsgeplagte Katalane zum dritten Mal einen Eingriff in seinen Arm vornehmen lassen. Sogar ein Karriereende stand im Frühjahr im Raum.
Wieder Freude am Fahren bei Pedrosa
Diese Leidenszeit ist jetzt endgültig vergessen. Pedrosa hat seine Freude am Motorradsport wieder gefunden. "Ich habe lange nicht gewonnen und will meinem Team, den Ärzten und allen Leuten danken, die mich in einer schwierigen Zeit unterstützt haben. Ich habe viele Dinge getan, um hierher zurückzukommen. Wichtiger als der Sieg ist, dass ich viel Spaß hatte und es sich wirklich gut angefühlt hat", bekannte Pedrosa nach dem Rennen.
Mit seiner Rückkehr auf die Siegerstraße ist es Pedrosa durchaus zuzutrauen, sein großes Idol Mick Doohan noch zu schnappen. Lediglich vier Siege fehlen dem Spanier noch, um die australische Legende einzuholen. Auch Phil Read ist mit gerade einmal zwei Siegen mehr als Pedrosa in absoluter Reichweite. Doch auch von hinten droht Gefahr für Pedrosa, denn eine interessante Randnotiz vor dem GP von Japan: Pedrosa lag zu diesem Zeitpunkt mit seinem Teamkollegen Marc Marquez gleichauf. Beide aktuellen Repsol-Honda-Piloten hielten bei 49 Siegen in ihrer Karriere.
Pedrosa dominierte in den kleinen Klassen
Den Sieg-Reigen eröffnete Pedrosa 2002 beim Großen Preis von Holland auf der noch alten Streckenvariante des TT Circuit Assen. Als blutjunger 16-jähriger Heißsporn fuhr er auf der 125er-Honda im Design von Telefonica Movistar einigen arrivierten Piloten wie dem damals amtierenden 125er-Weltmeister Manuel Poggiali, Lucio Cecchinello, Steve Jenkner und den auf dem Weg zum WM-Triumph befindlichen Arnaud Vincent auf und davon. Noch zwei weitere Male beendete Pedrosa in diesem Jahr ein Rennen als Sieger, ehe er sich 2003 mit fünf Saisonsiegen souverän zum 125er-Weltmeister krönte.
Es folgte der Aufstieg in die 250ccm-Klasse zum Jahr 2004. Und Pedrosa machte dort weiter, wo er in der kleinsten Klasse aufgehört hatte: Bereits in seinem Debütjahr in der mittleren Klasse gewann er sieben Rennen und wurde damit Weltmeister. 2005 bestätigte er diesen Erfolg mit einer weiteren Weltmeisterschaft. Trotz härter gewordener Konkurrenz durch die Aufstiege von Andrea Dovizioso, Casey Stoner oder Jorge Lorenzo erreichte Pedrosa sogar noch einen Sieg mehr als 2004.
Schwere Zeiten in der MotoGP für Pedrosa
2006 stieg Pedrosa in die MotoGP ins Repsol-Honda-Team auf und startete furios. Bereits beim Saisonauftakt in Jerez fuhr er hinter Loris Capirossi als Zweiter über die Ziellinie. Sein erst viertes Rennen in der Königsklasse auf dem Shanghai International Circuit gewann Pedrosa. Doch schon bald zeigten sich die Schattenseiten seiner Karriere: Immer wieder wurde Pedrosa wegen Stürze und Verletzungen zurückgeworfen und musste seine WM-Ambitionen damit ein ums andere Mal vorzeitig aufgeben.
So schaffte es Pedrosa erst in seiner fünften MotoGP-Saison, 2010, mehr als zwei Saisonsiege in der Königsklasse einzufahren. Mit der 800er-Werkshonda errang er dominante Siege in Mugello, auf dem Sachsenring, in Indy und Misano auf dem Weg zu seinem zweiten Vize-Titel nach 2007. Die größten Chancen auf die MotoGP-WM hatte Pedrosa 2012, als er in der zweiten Saisonhälfte alles in Grund und Boden fuhr und dabei sechs der letzten acht Rennen für sich entschied. Doch wie so oft in seiner Karriere: Großes Pech verhinderte den ganz großen Wurf. So musste Pedrosa in Misano nach einem Missgeschick in der Startaufstellung von ganz hinten starten und wurde in der ersten Runde abgeschossen.
Für 2013 galt Pedrosa als WM-Favorit, doch wieder einmal verhinderten Pech (wie der Zwischenfall in Aragon) und eine Verletzung (nach Highsider auf dem Sachsenring), dass der kleine Spanier mehr als drei Siege einfahren und bis zuletzt um die Meisterschaft kämpfen konnte. 2014 war es dann Pedrosa, der die unheimliche Siegesserie von Marquez in Brünn beenden konnte. Nun erreichte der Repsol-Honda-Pilot in Motegi 2015 seinen 50. Karriereerfolg und dürfte noch lange nicht genug haben.
Klasse: | Jahr: | Strecke: |
125ccm | 2002 | Assen |
2002 | Motegi | |
2002 | Valencia | |
2003 | Welkom | |
2003 | Le Mans | |
2003 | Barcelona | |
2003 | Brünn | |
2003 | Sepang | |
250ccm | 2004 | Welkom |
2004 | Le Mans | |
2004 | Sachsenring | |
2004 | Donington | |
2004 | Motegi | |
2004 | Sepang | |
2004 | Valencia | |
2005 | Jerez | |
2005 | Le Mans | |
2005 | Mugello | |
2005 | Barcelona | |
2005 | Sachsenring | |
2005 | Brünn | |
2005 | Phillip Island | |
2005 | Valencia | |
MotoGP | 2006 | Shanghai |
2006 | Donington | |
2007 | Sachsenring | |
2007 | Valencia | |
2008 | Jerez | |
2008 | Barcelona | |
2009 | Laguna Seca | |
2009 | Valencia | |
2010 | Mugello | |
2010 | Sachsenring | |
2010 | Indianapolis | |
2010 | Misano | |
2011 | Estoril | |
2011 | Sachsenring | |
2011 | Motegi | |
2012 | Sachsenring | |
2012 | Indianapolis | |
2012 | Brünn | |
2012 | Aragon | |
2012 | Motegi | |
2012 | Sepang | |
2012 | Valencia | |
2013 | Jerez | |
2013 | Le Mans | |
2013 | Sepang | |
2014 | Brünn | |
2015 | Motegi |
diese MotoGP Nachricht