Schock für das MotoGP-Fahrerlager: Jorge Martinez, meist kurz "Aspar" genannt, ist unter den Beschuldigten in der Veruntreuungs-Geschichte um den Großen Preis von Europa der Formel 1 im spanischen Valencia. Der Besitzer eines der größten Teams im MotoGP-Paddock soll sich aktiv bei der Veruntreuung von öffentlichen Geldern eingebracht haben. Ermittlungen laufen nicht nur Martinez, sondern auch gegen den damaligen Regierungschef Francisco Camps und die damalige Sportministerin Lola Johnson.

Offiziell hatte Aspars Unternehmen Valmor Sports das Formel-1-Rennen auf dem Stadtkurs veranstaltet. Der Verdacht lautet, dass dieses Unternehmen nur eine Scheinfirma gewesen sein soll. In Wirklichkeit waren deren Angestellte die Regierenden. Aspar hat viele Kontakte zur regionalen Regierung in Valencia, seit er maßgeblich in die Konstruktion des Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo Ende der 90er-Jahre involviert war.

Für die Veranstalter war das Rennen in Valencia eine Katastrophe: Jährlich wurden Millionenverluste eingefahren, fünfmal in Folge. Valmor Sports wurde letztlich aufgelöst, die Regierung soll die Schulden übernommen und somit öffentliche Gelder veruntreut haben. Aspar war erst Ende 2014 in die Hall of Fame der MotoGP aufgenommen worden.