Über 20 Jahre lang war Donington Park die Heimat des Grand Prix von Großbritannien, bevor man 2009 nach Silverstone abwanderte. Ab 2016 soll auf dem neuen Circuit of Wales gefahren werden, im kommenden Jahr wird Donington für die noch gar nicht im Bau befindliche Anlage einspringen. Doch auf der Traditionsrennstrecke sind einige Baumaßnahmen nötig, um den mittlerweile gestiegenen Ansprüchen der Motorrad-Weltmeisterschaft gerecht zu werden.

Javier Alonso, der bei MotoGP-Promoter Dorna mit derartigen Aufgaben vertraut ist, beschreibt bei MCN die Kritikpunkte. Ein Problem ist der Streckenbelag: "Uns war von Anfang an klar, dass bei einer Rückkehr nach Donington die Strecke neu asphaltiert werden muss, denn wir wussten schon von der Superbike-Weltmeisterschaft, dass der Belag hier sehr wellig ist."

Im Zuge der Neuasphaltierung könnte Donington auch eines seiner Markenzeichen verlieren, zumindest in dieser Ausgeprägtheit. Die Welle auf der Gegengeraden, wo früher der markante Dunlop-Bogen stand, sorgte immer wieder für Probleme mit den Bremsanlagen. Deshalb soll sie nun verschwinden. "Wenn sie einen neuen Streckenbelag aufbringen, können sie ja auch gleich diese Kuppe entfernen. Es ist kein großes Sicherheitsproblem, aber so kann man gleich mehrere Probleme auf einmal lösen", glaubt Alonso.

Der Dunlop-Bogen ist mittlerweile Geschichte, die Kuppe könnte folgen, Foto: Honda
Der Dunlop-Bogen ist mittlerweile Geschichte, die Kuppe könnte folgen, Foto: Honda

Eine Veränderung wird auch im Bereich der Boxenausfahrt nötig sein. Aktuell kommen die Fahrer bei der Rückkehr auf die Strecke gefährlich nahe an die Ideallinie heran, was durchaus zu haarigen Situationen führen kann. Das will man nun mit einer verlängerten Ausfahrt an der Kurvenaußenseite von Turn 1 umgehen.

Mehr Auslaufzonen

In den Kurven zwei und drei, genannt Craner Curves, sind Alonso die relativ kleinen Auslaufzonen an den Außenseiten ein Dorn im Auge. Er befindet sich aktuell in Gesprächen mit den Streckenverantwortlichen, um hier eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung zu finden: "Wir würden gerne die Mauer etwas zurückversetzen und dort ein Kiesbett anlegen. Allerdings müssen wir einen Kompromiss eingehen, der sowohl für die Autos als auch für uns funktioniert."

Die schnellen Craner Curves bieten nur wenig Raum für Fehler, Foto: Milagro
Die schnellen Craner Curves bieten nur wenig Raum für Fehler, Foto: Milagro

Die letzte geplante Veränderung betrifft die Schikane am Ende der langen Gegengeraden. Hier wünscht sich die Dorna einen kleinen Notausgang, so dass die Piloten, die sich verbremsen, nach der Links-Rechts-Kombination wieder auf die Strecke zurückkehren können.