Im wohl spannendsten Qualifing der bisherigen MotoGP-Saison sicherte sich Pramac-Star Andrea Iannone beim 'Heimspiel' in Misano den zweiten Startplatz. Mit seiner schnellsten Runde von 1:33.289 Minuten gegen Ende von Q2 lag der Italiener lediglich 51 Tausendstelsekunden hinter Yamaha-Superstar Jorge Lorenzo. Landsmann und Publikumsliebling Valentino Rossi hielt er jedoch sensationell um 0,01 Sekunden hinter sich, bezwang etwas überraschend auch beide Repsol Hondas von Marc Marquez und Dani Pedrosa.

Bei seiner schnellsten Runde hatte Iannone allerdings doppelte 'Hilfe'. Neben den superweichen Reifen für die Open-Klasse nutzte er zudem über die gesamte Runde hinweg den Windschatten von WM-Leader Marquez. Dieser drehte sich am Ende des Umlaufs dann auch leicht erzürnt nach dem Pramac-Piloten um, was weder etwas an der Zeit änderte, noch der Freude Iannones Abbruch tat: "Ich bin unendlich glücklich über Startplatz zwei, und dann auch noch bei meinem 'Heimrennen' in Misano."

Auch aus sportlicher Sicht ist Rang zwei jedoch unverzichtbar für Iannone: "Diese Position ist natürlich essentiell wichtig, denn ich brauche gleich freie Bahn, um auf den weichen Reifen eine Lücke aufreißen zu können." Nach seiner Bestzeit in Q3 rutschte Iannone im unwichtigen vierten Training bis auf den achten Rang ab. Angesichts vieler Runden auf der härteren Reifenmischung war dies für den Italiener jedoch kein Problem: "Ich fühle mich auf dem weichen Reifen deutlich wohler und habe ein viel besseres Gefühl. Ich wusste, dass ich viel schneller sein würde."

Dass er auf die Renndistanz mit den weichen Reifen gegen Ende einbrechen kann, ist Iannone durchaus bewusst. Jedoch glaubt er dennoch an ein gutes Rennresultat und viele Punkte. "Ich habe heute Nachmittag extrem hart gepusht und habe gesehen, wie schnell ich sein kann. Ich hoffe auf einen guten Start morgen und dass ich eine Lücke auf die Verfolger aufreißen kann. Wenn sie einiges an Zeit liegenlassen, ist für mich eine gute Position im Rennen dennoch absolut möglich."