Für das Yamaha-Werksteam war es ein solider Start ins Wochenende und Jorge Lorenzo hatte den etwas besseren Beginn als Valentino Rossi. Der Mallorquiner war mit der zweitschnellsten Zeit am Vormittag und Rang drei am Nachmittag auch insgesamt Drittschnellster in 1:22.368 Minuten. Vor allem die Stabilität seines Motorrads begeisterte den Doppelweltmeister: "Vor allem beim Bremsen ist es richtig gut. Es liegt richtig stabil und der Hinterreifen hebt nicht zu sehr ab. Stück für Stück kommen wir der Sache näher." Nur kleine Verbesserungen müssten vorgenommen werden.

Lorenzo erklärt, wo es noch genau hapert: "Bei maximaler Schräglage ist das Motorrad etwas nervös und ich habe nicht die hundertprozentige Kontrolle, deshalb muss ich sehr vorsichtig mit dem Gas sein. Generell bin ich mit dem Bike aber zufrieden." Bei den Reifen hingegen hat er noch nicht die richtige Wahl gefunden: Mit dem weichen konnte er sich zwar anfreunden, doch kommt dieser für das Rennen nicht in Frage. "Für morgen haben wir einen Medium-Reifen. Der wird uns hoffentlich eine bessere Bremsleistung ermöglichen. Ich habe ihn aber noch nicht probiert. Der harte Reifen ist definitiv zu hart."

Einige Fans wunderten sich, dass Lorenzo sich zu Beginn des Trainings öfter an die Schulter gefasst hatte. Der Grund dafür war seine neue, alte Lederkombi: "Nach dem zweiten Rennen habe ich eine engere Lederkombi verwendet, die ich dann bei vier oder fünf Rennen benutzt habe." Zwar habe er sich darin wohlgefühlt, doch für den Sachsenring, der viel Arbeit auf dem Motorrad erfordert, wechselte er wieder auf das weitere Modell, das ihm mehr Freiräume bietet. "Ich verwende außerdem kleinere Schoner, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben", so der 27-Jährige.

Vorsicht in Turn 12

Lorenzo war am Freitag schneller als Rossi, Foto: Yamaha
Lorenzo war am Freitag schneller als Rossi, Foto: Yamaha

Der Freitag war gekennzeichnet von einigen heftigen Stürzen. Lorenzo erklärt dies mit der Beschaffenheit der Strecke: "Die Strecke ist nicht so glatt, sondern ein bisschen buckelig in manchen Kurven, außerdem hatte sie heute nicht den besten Grip." Das größte Problem ist aber die Tatsache, dass beim Umlegen des Motorrads insbesondere von Kurve 11 nach 12 die Reifen kurzzeitig den Bodenkontakt verlieren: "Die Reifen sind da nicht immer am Boden, deshalb kann man beim Umlegen schnell absteigen."

Im Rennen gilt das insbesondere für die erste Runde: Durch die vielen Linkskurven kommt die rechte Flanke des Reifens nicht auf Temperatur. "Man muss in der ersten Runde das Motorrad aufrichten und vorsichtig umlegen, dabei ist man zwangsläufig langsamer", erklärt Lorenzo. "Wenn man es in dem Tempo versucht, das man nach einigen Runden dort draufhat, würde man zwangsläufig stürzen." Allerdings gelte es auch für das gesamte Rennen: "Weil die Reifen beim Richtungswechsel so wenig Kontakt zur Fahrbahn haben, kann man es schnell wegschmeißen."