Dominique Aegerter war am Freitag auf dem Sachsenring der schnellste der Schweizer und Deutschen. Die Ränge zwei und drei in den beiden Sessions reichten für Aegerter am Ende zum vierten Platz im Tagesklassement. "Das Fahrgefühl ist ausgezeichnet. Damit bestätige ich meine Leistungen von Assen, wo ich von Anfang an in den Top-5 der Hierarchie gefahren bin. Ich komme mit neuen Reifen genauso gut klar wie mit gebrauchten, ich bin bester Suter-Pilot, soweit ist alles in Ordnung", freute sich der Schweizer.

Der MotoGP-Test in Suzuka hatte keinen Einfluss auf die Leistungen am Sachsenring, wie Aegerter bestätigt: "Ich habe sofort gemerkt, dass das Training mit der großen und schwereren Maschine in Suzuka keinen negativen Einfluss auf mein Gefühl auf der Moto2-Suter hatte, ich fand mich sofort wieder zurecht."

Schmerzhafter Sturz von Cortese

Für Sandro Cortese begann der Freitag mit dem elften Platz verhalten. Dem Streckenbotschafter machte der Grip an der Hinterachse zu schaffen. Auch ein Sturz in der letzten Kurve blieb ihm auf der Suche nach Grip nicht erspart. Cortese blieb unverletzt und seine Crew machte die Kalex schnell wieder flott. Nach dem zweiten Freien Training konnte er nach Rang fünf und einer veränderten Fahrwerksabstimmung zufriedener sein, auch wenn die Gripverhältnisse nach wie vor nicht optimal waren.

"Es war ein sehr plumper Sturz heute Morgen, plötzlich bin ich per Highsider in der Kurve abgeflogen", berichtete er. "Selbst im zweiten Training war der Grip auf der Strecke noch schlecht. Klar war es auch ein Fahrfehler von mir, aber die Konditionen waren nicht so gut. Der Sturz war doch etwas schmerzhaft, jedoch hat der Tag dann sehr positiv geendet. Ich habe ein gutes Gefühl. Unser Setup passt für diese Strecke. Beim Heim-Grand-Prix möchte man natürlich besonders gut fahren. Ich bin einfach locker und denke, ich habe im Moment nichts zu verlieren."

Lüthi legt zu

Tom Lüthi konnte sich nach Rang 15 im ersten Freien Training im zweiten Anlauf auf Rang sechs verbessern. Dabei machte er außerdem eine halbe Sekunde gut und schob sich bis auf etwa viereinhalb Zehntel an Spitzenreiter Mika Kallio heran. "Wir konnten uns bereits deutlich verbessern, und das ist positiv. Doch es fehlt immer noch ein Stück bis vorne. Ich kämpfe mit dem Hinterreifen, habe einfach nicht genug Grip. Die Gummimischung ist bei beiden Reifentypen gleich und sehr hart, doch weil es keine Alternative gibt, müssen wir daran arbeiten, dass diese Mischung besser funktioniert", berichtete er. "Wir haben schon Schritte in die Richtung gemacht, aber es braucht noch mehr!"

Jonas Folger tat sich mit der Anpassung an die Achterbahnfahrt des Sachsenrings nicht gerade leicht, zumal er sie erstmals mit dem schwereren Moto2-Bike bestreitet. Dass ihm flüssig zu fahrende Kurse mehr liegen, daraus macht er ohnehin kein Geheimnis. Die Plätze 18 und 22 in den ersten beiden Freien Trainings zeigen, dass der Bayer seinen Rhythmus noch nicht gefunden hat.

Folger mit Problemen

"Einen dermaßen schwierigen Auftakt auf dieser Strecke habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet", gestand er. "Soweit will mir die Umstellung von den flüssigen Pisten auf diese Kurvenorgie noch nicht wirklich gelingen. Ich kann meinen Fahrstil hier überhaupt nicht anwenden. Am Motorrad liegt es also nicht, sondern einzig und alleine an mir."

Er habe den Großteil der Zeit versucht, alleine auf ansprechende Rundenzeiten zu kommen. "Das hat nicht wirklich gut funktioniert. Daher werde ich morgen Vormittag versuchen, einen schnellen Vordermann zu finden, von dem ich mir die notwendigen Tricks für den Sachsenring mit der Moto2 abschauen kann", verriet er. Auch seine Crew versuche, ihm mit Hilfe geringfügiger Änderungen an der Abstimmung dabei zu helfen, ein besseres Gefühl zu bekommen.

Noch schlechter als Folger erging es Marcel Schrötter, der nur 26. Wurde, Wildcard-Pilotin Nina Prinz als Vorletzter und dem Schweizer Rookie Robin Mulhauser, der Platz 30 belegte.