Danilo Petrucci wohnte lediglich 60 Kilometer von Andrea Antonelli weg. Beide kommen aus Umbrien, Petrucci aus Terni, Antonelli aus del Lago. Die Italiener standen sich in der Superstock1000-Klasse als Rivalen gegenüber und waren zuvor Teamkollegen. Nach 2011 gingen ihre Wege auseinander, Petrucci wechselte in die MotoGP, während Antonelli in der Superbike blieb. Der CRT-Pilot wusste nach dem Aufwachen in Laguna Seca sofort, was passiert war.

"Ich bin unglaublich wütend", sagte er. "Sie hätten heute nicht fahren dürfen! Genau das passierte mit Tomizawa in Misano, das geschah in der CIV und beim Tod von Simoncelli. Dieses Mal lag es an der Strecke und ich verstehe diese Welt einfach nicht, in der ein menschliches Leben scheinbar keinen Wert mehr hat. Vielleicht sehen uns die Leute nur als Piloten, aber unter dem Helm verstecken sich Menschen!"

Petrucci erinnerte sich an seine ersten Begegnungen mit Antonelli: "Ich kam vom Cross, er kam aus dem Minimoto. 2009 sind wir beide im Yamaha Trasimeno Team gefahren. Er lebte wie ich als Zigeuner zwischen den Rennen der nationalen Meisterschaft und ich kam immer mit meinem Vater zu den Läufen, er mit der ganzen Familie, Vater, Mutter, Bruder und Freundin. Sie haben für ihn gelebt, sein Vater unternahm viel, um neue Sponsoren zu finden und sein Abenteuer unter so vielen Schwierigkeiten fortzusetzen."

Zum letzten Mal standen beide 2011 in Vallelunga beim Superstock1000-Rennen auf dem Podium. "Ich habe gewonnen, Andrea war Dritter. Sein Vater kam, um mir zu gratulieren und ich hatte das ehrlich gesagt gar nicht erwartet. Er hat für seinen Sohn alles gegeben. Es tut mir so leid für ihn, dass es nach so vielen enormen Anstrengungen so enden muss, mit einer Tragödie", ergänzte der Came Ioda Fahrer.