Marc Marquez stieg am Freitag im zweiten Freien Training zum Italien GP bei 338 km/h spektakulär ab. "An dieser Stelle geht es bergauf und bergab, dann sind da noch einige Unebenheiten und dadurch steht das Vorderrad immer mal in der Luft. Ich habe an der gleichen Stelle gebremst, aber einfach etwas aggressiver und deshalb blockierte das Vorderrad. Dann habe ich versucht, die Bremse langsam wieder loszulassen, um den Sturz abzufangen. Aber dann kam ich aufs Gras, sah die Wand, fuhr direkt darauf zu und dachte, es wäre besser, vorher abzuspringen", erinnerte er sich noch einmal.

Nach dem Sturz testete der Spanier zunächst alle seine Körperteile. "Als ich gestürzt bin, hatte ich Angst, denn ich hatte den ganzen Kies im Gesicht. Dann habe ich alles gecheckt. Zuerst die Beine, die okay waren, aber dann habe ich gemerkt, dass ich große Schmerzen an der Schulter hatte und im Gesicht. Es sieht auch jetzt noch nicht so gut aus, aber ich kann versichern, dass es gestern viel schlimmer war", scherzte er. "Ich erinnere mich an alles und das ist extrem wichtig und noch wichtiger ist, dass ich heute wieder fahren konnte."

Durch einen Bruch in der Schulter und Schmerzen im Nacken war der Rookie am Samstag stark eingeschränkt. Dazu drückte sein Helm auf dem Kinn. "Aber ich kann das Bike mehr oder weniger normal fahren. Morgen wird es schwer, weil diese Strecke zu den körperlich anspruchsvollsten gehört, aber wir werden sehen", fuhr er fort. "Nach dem Sturz gestern und allem anderen war es heute schwer. Der Sturz war ziemlich hart, aber es war nicht nur der Sturz, denn wir verloren auch viel Zeit, um am Setup zu arbeiten."

Am Samstagmorgen hatte Marquez einige Probleme mit seinem Setup und seinem Fahrstil. "Am Ende der Geraden verlor ich drei Zehntel auf Dani [Pedrosa], aber am Nachmittag wurde es immer besser. Es hat etwas gedauert, bis ich das Vertrauen zum Motorrad wiedergewonnen hatte und das Setup war nicht perfekt, aber trotzdem sind wir noch auf Sechs in der Qualifikation, also bin ich sehr glücklich", resümierte er.

Dass Marquez erstmals durch Qualifikation eins musste, machte ihm nichts aus. Im Gegenteil: "Wir haben in Q1 ein anderes Setup probiert und so konnte ich ein bisschen einschätzen, was die bessere Option ist. In Q2 konnte ich dann das nehmen, was am besten war und das sah ziemlich gut aus. Wir müssen uns noch immer verbessern, aber Q1 war dieses Mal eine große Hilfe." Eine zusätzliche Hilfe war Valentino Rossi, dem der Honda-Pilot eine Weile folgte. "Ich wollte jemanden finden, der die Strecke kennt und die besten Linien wählt und ich denke, da war Valentino die beste Wahl. Ich bin ihm gefolgt, aber habe in einigen Abschnitten noch immer viel verloren. Als ich dann einigen Fahrern gefolgt bin, lernte ich eine bessere Linie und konnte mich immer mehr steigern."