Noch ist Ducati nicht auf dem Niveau angekommen, das anvisiert wurde, als Valentino Rossi zum Team stieß. Mittlerweile geht es immerhin vorwärts, nachdem das Jahr 2011 eher stagnierend zu verlaufen schien. Und wenn es nach Ducati Corse General Manager Claudio Domenicali geht, dann ist noch viel möglich. "Die Truppen sind gut aufgestellt", erklärte er in Estoril. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die GP12 eine völlig neue Maschine ist und sie hat noch Raum zur Verbesserung."

Der nächste Verbesserungsschritt soll am Montag nach dem Estoril-Wochenende kommen, wenn beim Test neue Teile auf die Maschine geschraubt werden. "Wir testen zwei Updates am Montag; eines für das Chassis und eines für die Elektronik. Das Ziel ist es, mehr Grip am Heck zu finden, die Entwicklungsarbeit ist fortlaufend", sagte Domenicali. Ein wichtiger Faktor wird sein, wann Ducati die ungestüme Kraftentwicklung der GP12 besser in den Griff bekommt, da die nach wie vor für Untersteuern, schlechte Traktion und hohen Reifenverschleiß sorgt.

Verschiedene Lösungen

Domenicali war optimistisch, dass es gelingen wird. "Wir hatten ein paar Probleme mit der Konkurrenzfähigkeit, aber ich denke, das war nicht schlimmer als voriges Jahr. Die bisherige Leistung zeigt nicht die Limits der Maschine; es ist das Beste, was wir momentan leisten können, aber nicht das Beste, was die Maschine drauf hat. Natürlich gibt es einige Ideen, wie wir uns verbessern können und in diesem Fall ist es schwierig, eine klare und definitive Antwort auf unsere Probleme zu finden. Deswegen prüfen wir auf der Strecke verschiedene Lösungen, um herauszufinden, was am besten ist", erklärte der General Manager.

Auf der Jagd nach dem Fortschritt mahnte er aber auch zur Vorsicht, denn auf dem Level der MotoGP sei es schwierig, besser zu werden und viel einfacher, Rückschritte zu machen. "Es sind nur drei Hersteller in der MotoGP und das sagt viel darüber aus, wie schwierig es in dieser Serie sein kann." Ob und wie es für Ducati in der MotoGP weitergeht, könnte auch davon abhängen, was Neu-Eigentümer Audi vorhat. Domenicali betonte aber, dass die Kartellbehörden noch ihre Zustimmung geben müssen, weswegen sich vorerst gar nichts verändert habe. "Wenn der Deal abgeschlossen ist, werden wir unsere Pläne vorlegen müssen und dann wird alles geprüft. Wir sprechen aber hier von mittel- bis langfristigen Zeiträumen."