Für Valentino Rossi wollte am Samstag im Qualifying in Katar nichts laufen, weswegen er öffentlich einräumte, auf eine Maßnahme zurückgreifen zu wollen, die eigentlich kein Fahrer gerne offen zugibt: er wollte sich das Setup seines Teamkollegen genau ansehen. "Nicky hat eine andere Setup-Wahl getroffen als wir und fuhr mit beiden Reifen eine gute Session. Jetzt werden wir uns also seine Daten ansehen und versuchen, es besser zu machen", sagte der Qualifying-Zwölfte.

Denn Nicky Hayden hatte es auf Startplatz fünf geschafft und war mehr als eine Sekunde schneller gewesen als Rossi. "Unser Ziel war es heute, in die Top-Fünf zu kommen und ich freue mich, dass wir das geschafft haben. Ich fuhr auf einem harten Reifen eine 56,1 und ich dachte, ich könnte mit dem weichen etwas wirklich Besonderes schaffen. Wenn man aber alles zusammennimmt, dann waren wir in unserem ersten Qualifying ordentlich unterwegs", sagte Hayden. Er war gespannt, ob das am Sonntag auch in einem guten Rennergebnis resultieren wird.

Kämpfen wie ein Hund

Er war überzeugt, dass vor allem die Haltbarkeit der Reifen eine große Rolle spielen wird und da die Ducati die Gummis stark beansprucht, sah er dort noch etwas Nachholbedarf. "Ich hatte noch Probleme mit Chattering und Untersteuern, vor allem im vierten Sektor, wo die Kurven voll gehen, aber die GP12 ist sicher die schnellste Ducati, die ich je gefahren bin. Das könnte im Rennen nützlich sein. Es wird ein hartes Rennen werden, aber ich freue mich darauf. Die Lücke zu den besten Zwei ist groß, aber ich werde mein Bestes für einen guten Start geben, in die zweite Gruppe kommen und dann wie ein Hund kämpfen, um dran zu bleiben", meinte der Amerikaner.

Bei Rossi dürfte es schwierig werden, in der zweiten Gruppe mitzufahren, selbst wenn er beim Setup noch etwas finden sollte. Irgendwie schien er abgesehen vom Blick auf Haydens Daten etwas ratlos zu sein. "Gestern war nicht fantastisch aber viel besser, vor allem mit dem gebrauchten Reifen. Daher war mein Ziel, in die zweite Reihe zu fahren. Ich bin aber sehr weit von dem Ziel weg, da die Probleme von vorher schlimmer geworden sind. Das ist sehr eigenartig, denn wir haben nur kleine Änderungen zu gestern gemacht, doch das Gefühl war sehr anders. Danach gingen wir auf die Abstimmung von gestern, doch das war nicht genug, um das Ergebnis signifikant zu verbessern. Ich weiß nicht, was ich vom Rennen erwarten soll, aber ich hoffe natürlich auf mehr", sagte Rossi.