Am Freitag gab es einen großen Aufschrei unter den Zweiradfreunden auf der britischen Insel, denn Cal Crutchlow hatte es doch tatsächlich geschafft, als Fahrer eines Privatteams auf Trainingsrang zwei zu fahren. Zwar ist der Unterschied zwischen Satelliten- und Werksmaschine aktuell wohl so klein wie lange nicht, da alle mit neuen Motorrädern antreten, aber trotzdem war die Leistung ordentlich. Crutchlow selbst wollte deswegen aber nicht abheben. "Ich freue mich wirklich, Zweitschnellster zu sein, aber ich werde deswegen nicht abheben und sagen, dass ich morgen Abend in der ersten Reihe stehen werde", sagte er.

Dennoch war er zuversichtlich, dass er im Qualifying die Top-3 angreifen kann, im Rennen rechnete er eher damit, sich in den Top-6 zu halten und etwas näher an der Spitze dran zu sein als im Vorjahr. "Der Start der Session war nicht so toll, denn wir gingen mit der Chassis-Abstimmung in die falsche Richtung und sobald wir auf das vorige Setup zurückgingen, fühlte ich mich viel besser. Am Ende fuhr ich mit dem weichen Reifen, aber ich hatte einen alten, harten an der Front drauf. Ich habe die Front gepusht, bin mit meiner Rundenzeit aber wirklich zufrieden. Ich wurde auf meiner schnellsten Runde sogar etwas aufgehalten, am Ausgang der letzten Kurve war eine CRT-Maschine", sagte er.

Es wäre eng gewesen

Im Endeffekt bedeutete das, er wechselte etwas später vom dritten in den vierten Gang, was ihn etwas Vortrieb kostete. Crutchlow wollte damit allerdings nicht sagen, dass er der Schnellste hätte sein können. "Es wäre aber sehr eng gewesen. Zweiter zu sein und nur knapp über eine Zehntel hinter Jorge zu liegen, ist aber toll für mein Selbstvertrauen."

Das Selbstvertrauen stimmte auch bei Andrea Dovizioso, der als Vierter ebenfalls nicht so schlecht unterwegs gewesen war. Der Italiener war mit seiner Leistung sehr zufrieden. "Jede Session, in der ich mit meiner Maschine rausgehe, wird mein Gefühl mit der Yamaha besser und ich gewinne viel an Selbstvertrauen. Sogar an einem Rennwochenende wie hier, wenn man nicht so viele Runden hat, haben wir große Verbesserungen geschafft und das ist sehr positiv", berichtete er. Große Änderungen hatte er nicht an seiner Yamaha M1 vorgenommen, seine Steigerung begründete er viel mehr damit, dass er die Maschine nun noch besser versteht.

Wir werden schneller

Deswegen war Dovizioso auch zuversichtlich für das Qualifying. Die erste Reihe erachtete er zwar als schwierig zu erreichen, versuchen wollte er es aber trotzdem. "Ich bin überzeugt, unsere Zeiten werden schneller werden, denn die Streckenbedingungen werden besser sein und ich weiß selbst, wo ich auf der Strecke noch zulegen kann. Heute war sehr positiv für das Team und ich habe keinen Zweifel, dass wir im Qualifying genauso stark und schnell sein werden."