Endlich geht es wieder los, heißt es nicht nur bei den Fans der MotoGP, sondern auch bei Fahrern und Teams. Anders als in früheren Jahren gibt es 2012 zusätzliche Trainings für das Nachtrennen in Katar, denn es fanden keine Wintertestfahrten auf der Strecke von Losail statt. Am Donnerstagabend hieß es also Ausnahmsweise: Erst Pressekonferenz, dann Action auf der Strecke.

Casey Stoner geht zum zweiten Mal in seiner Karriere als amtierender Weltmeister in eine neue Saison. Der Repsol Honda Fahrer dominierte die Saison 2011, dennoch weiß Stoner, dass die Parameter in diesem Jahr ganz andere sind, weshalb er trotz hervorragender Testfahrten zur Vorsicht mahnt. Jeder WM-Titel will auch erst verdient sein. "Ich erwarte nicht, dass ich jemals wieder eine solche Saison haben werde."

Als Jorge 2010 Weltmeister wurde, habe ich bei mir gedacht 'an so eine Performance wird keiner heran kommen; so viele Rennen zu gewinnen und so eine Konstanz hinzulegen', aber am Ende hatten wir letztes Jahr eine faszinierende Saison."

Operation Titelverteidigung soll aber dennoch mit allen Mitteln versucht werden, Katar könnte für den 26-Jährigen erneut einen guten Start in die Saison bringen, denn bis auf 2010 als Stoner in Führung liegend stürzte, war die Wüste stets 'Känguru-Land'. "Heute Abend werden wir sehen was die Maschine hier kann. Wenn wir ein Bild haben, dann können wir anfangen das Bike zu verbessern. Bislang war ich ganz zufrieden."

Was planen die Gegner

Jorge Lorenzo gehört wie schon in den vergangenen Jahren zu den Titelkandidaten. Besonders nach den guten Testfahrten mit der neuen Yamaha hat ihn jeder auf der Rechnung. "Wir sind besser aufgestellt als letztes Jahr", verspricht der Spanier. "Wir scheinen näher an der Spitze dran zu sein, aber wir müssen warten und sehen wie die ersten Rennen laufen."

Viel Aufmerksamkeit werden auch Ducati und Valentino Rossi bekommen, ist die Desmosedici GP12 die Wende oder bleiben die Schwierigkeiten der letzten Jahre? Eines steht für Rossi schon fest: Man hat noch viel Arbeit vor sich. "Die Maschine ist völlig anders, du kannst das Potenital aber erst richtig einschätzen, wenn du das erste Rennen gefahren bist. Du musst ans Limit gehen und mit den anderen Jungs kämpfen. Ich denke aber, wir sind bereit dafür."

Wer weiß es?

Mit CRT kommt einiges Neues auf die MotoGP zu, Foto: Milagro
Mit CRT kommt einiges Neues auf die MotoGP zu, Foto: Milagro

Colin Edwards war als Vertretung der neuen CR-Teams bei der Pressekonferenz und der Texaner sorgte erst einmal für gute Stimmung indem er eine Umfrage startete, ob jemand anwesend sei, der ihm die neuen CRT-Regeln erklären könne. Auf die Frage was er vom Jahr erwarte führte er aus: "Es wird nicht einfach. Wir haben noch ein paar grundlegende Probleme, die wir beheben müssen, aber es wird schon gut werden. Alles was wir an der Maschine bislang verändert haben, hat sie ein Stück verbessert. Wenn es hier jemanden gibt, der sich immer für den komplizierten Weg entscheidet, dann bin ich es wohl."

Stefan Bradl erlebte derweil seine erste Pressekonferenz als MotoGP-Fahrer und die erste Maßnahme des Moto2-Weltmeisters bestand darin, die deutschsprachigen Pressevertreter zu überzeugen, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Trotz all dem Rummel, freut er sich aber auf das Abenteuer Königsklasse: "Ich bin sehr aufgeregt und freue mich auf das Wochenende und das erste Rennen. Ich denke, ich bin startklar, auch wenn nicht alles reibungslos lief bei den Tests. Unser Ziel ist es Gas zu geben und so weit vorn wie möglich mitzufahren."