Nachdem er beim Rennen in Le Mans im Kampf mit Marco Simoncelli zu Sturz gekommen war und anschließend drei Rennen aussetzen musste, hegte Dani Pedrosa eine persönliche Fehde mit dem Italiener. Als sich Simoncelli in Mugello bei ihm für den Vorfall entschuldigen wollte, wiegelte Pedrosa ab. Doch durch den Tod von Simoncelli habe sich nun etwas geändert. "Das Leben ist zu kurz, um Feinde zu haben", erkannte der 26-Jährige im Interview mit gpweek.com.

Trotzdem schätzt Pedrosa sein damaliges Verhalten als angemessen ein. "Aufgrund des Unfalls musste ich durch zwei Operationen gehen, wodurch ich meine Titelchancen verloren habe", erinnerte der Repsol-Honda-Pilot. "Es war sehr, sehr persönlich für mich."

Auch sein Verhalten im Rennen von Le Mans, als er Simoncelli nicht wegziehen ließ und im Kampf um Platz zwei eiskalt dagegenhielt, bereut Pedrosa indes nicht. "Ich wollte den zweiten Platz nicht aufgeben", blickte der Spanier zurück. "Natürlich muss man manchmal klüger sein, aber in dem Moment war es schwierig, das so wie jetzt zu sehen." Nichtsdestotrotz hätte er nach eigener Aussage rückblickend anders reagiert.

Darüber hinaus habe er Simoncelli nie so recht verstanden. Vor allem die Leistungen des verstorbenen Italieners seien für Pedrosa schwierig zu erklären gewesen. "In seinem ersten Jahr bei den 125ern, 250ern und in der MotoGP war er jeweils nicht so gut, bevor er plötzlich einen Sprung in die Spitzengruppe gemacht hat", sagte Pedrosa. "Das war wirklich interessant. Er hat sich nicht stufenweise gesteigert."