Wieder und wieder hatte Ducati in diesem Jahr beklagt, dass man aufgrund des Testverbots kaum eine Chance habe, den Rückstand auf Honda und Yamaha aufzuholen. Die Rennwochenenden mussten als Testfahrten herhalten, es wurde viel Zeit und in den Rennen wohl auch Positionen geopfert, nur um neue Teile auszuprobieren. Zwar konnte das Testteam von Ducati durchaus arbeiten, aber nur mit Testfahrern wie Franco Battaini, die um einiges langsamer unterwegs sind als die Einsatzfahrer und das Material daher nicht ans Limit bringen. Dadurch verhielten sich Neuteile an der Rennstrecke teilweise auch völlig anders als beim Testen.

Da das Testverbot für 2012 stark aufgelockert wurde, gibt es bei Ducati großes Aufatmen. Denn im kommenden Jahr kann Ducati seine Einsatzfahrer Valentino Rossi und Nicky Hayden an einer festgelegten Teststrecke so oft einsetzen, wie man will. Die einzigen Beschränkungen sind die Anzahl der Reifen (240 Stück pro Jahr) und das Verbot, auf einer GP-Strecke zu fahren, bevor der GP dort stattgefunden hat. Wer sparsam mit den Reifen umgeht und nicht gerade Valencia als Teststrecke aussucht, könnte also einiges an Arbeit erledigen. Für Ducati Corse General Manager Filippo Preziosi der richtige Schritt.

"In der wirtschaftlichen Lage, wie wir sie jetzt haben, scheint es nicht der effektivste Einsatz unseres Geldes zu sein, wenn Valentino Rossi in seinem Zimmer schläft und von uns bezahlt wird, statt auf der Maschine zu sitzen und uns die Informationen zu liefern, die wir brauchen. Wir müssen Geld sparen, also gibt es eine Regel, die die Tests limitiert, die man machen kann, weil es nur 240 Reifen pro Jahr gibt. Das bringt ein Limit für Streckenmiete, Benzin, Motoren und Ersatzteile. Wenn man innerhalb dieses Limits nun den Testfahrer oder Valentino darum bittet, die Maschine zu fahren, wird es dich keinen Euro mehr kosten, denn es werden ohnehin beide bezahlt, daher ist das der logische Weg", meinte Preziosi laut Motorcycle News.