Neue Maschinen im Einsatz, bekannte Gesichter an der Spitze der Zeitentabelle lautete das Fazit nach dem ersten Testtag der MotoGP in Valencia. Im Gegensatz zu den kleineren Klassen hatten die 'großen Jungs' Glück mit dem Wetter, so dass jedes Team ein ausführliches Testprogramm fahren konnte. Während Casey Stoner am Morgen mit der RC213V die schnellste Zeit hingelegt hatte, verdrängte ihn Teamkollege Dani Pedrosa am Nachmittag mit 1:32.186 von der Spitze. Auf Rang drei, mit etwas über einer Sekunde Rückstand folgte Yamaha Fahrer Ben Spies.

Dani Pedrosa zeigte sich zufrieden und freute sich vor allem über das gute Wetter. "Wir konnten unseren Testplan gut abarbeiten und im Vergleich zum August einen Schritt nach vorn machen. Wir haben an der Front eine kleine Änderung vorgenommen und dadurch fühle ich mich am Kurveneingang besser. Ich bin zufrieden, nicht wegen den Zeiten, sondern weil ich ein gutes Gefühl hatte."

Teamkollege Casey Stoner schilderte seine Sicht: "Wir haben mit den neuen Reifen ein wenig zu kämpfen, denn sie scheinen Chattering zu bewirken. Die Maschine selbst ist in vielen Bereichen verbessert, nur das Chattering müssen wir in den Griff bekommen."

Doch es gab auch neue Konstellationen auf der Strecke, Valentino Rossi testete mit einer Ducati, die einen Alurahmen hatte, eine Experimental-Maschine wie das Team betonte. Man will die Daten mit denen der traditionellen Ducati-Technologie vergleichen, die Fahrer befragen und erst danach entscheiden, was für eine Maschine man für 2012 baut. Der Italiener absolvierte 70 Runden und musste das Testprogramm fast alleine abspulen, da man in Nicky Haydens Hand nun doch einen zweifachen Bruch festgestellt hat und er aufgrund dessen nicht fahren konnte. Rossi reihte sich mit 1:33.857 auf Rang sechs ein.

800cc hält mit 1000cc mit

Vor dem Ducati Fahrer lagen noch Randy de Puniet, der am Nachmittag mit der Suzuki 800cc unterwegs war, um dem Team ein paar Eindrücke schildern zu können – sowie Cal Crutchlow von Yamaha Tech 3. Nur 0.002s hinter Rossi hatte sich Andrea Dovizioso eingereiht. Der neue Mann bei Herve Poncharal war am Morgen noch mit der 800cc M1 unterwegs gewesen, um sich an die Yamaha zu gewöhnen. Am Nachmittag wechselte er auf den 1000cc Prototypen und fühlte sich sichtlich wohl.

Hector Barbera war das erste Mal offiziell für Pramac Racing unterwegs und der Spanier kam gut mit der Ducati zurecht. "Ich bin sehr glücklich mit diesem neuen Abenteuer bei Pramac Racing und mit der Ducati 1000cc. Das Motorrad hat sich im Vergleich zu unserem letztjährigen Bike, das wir noch am Sonntag im Rennen fuhren sehr verändert. Man fühlt extrem, dass der Motor mehr Kraft hat und aus meiner Sicht macht es mehr Spaß auf der Strecke zu fahren. Das neue Chassis verbessert das Handling des Motorrads. Der erste Eindruck ist gut und das Bike gibt mir mehr Vertrauen. Morgen sind wir auf der Strecke zurück!"

Weltmeistergeschenk von Honda

Der neue Moto2 Weltmeister Stefan Bradl durfte, wie von Honda versprochen mit der 800cc auf die Strecke gehen und war am Morgen in den Top-6 zu finden. Der Deutsche wird zudem weiter bei LCR Honda als ein Kandidat für 2012 gehandelt. In der Tageswertung belegte er Platz neun mit 1:34.330.

Neben den offiziellen Testfahrern von Ducati und Honda trauten sich auch vier CRT Fahrer auf die Strecke. Ivan Silva schaffte es mit der BQR Inmotec auf 1:37.159 Minuten und damit Rang 13 in der Tageswertung. Das bedeutete einen Rückstand von knapp fünf Sekunden auf den Spitzenreiter Dani Pedrosa und 1.431s auf Honda Testfahrer Kousuke Akiyoshi. Carmelo Morales fuhr mit der Suter BMW und Gianluca Nannelli und Federico Sandi testeten für das Grillini Team. Sandi hatte bereits einen Rückstand von über sieben Sekunden.