Valentino Rossi kann sich und die GP12 zum ersten Mal anhand der Konkurrenten messen, Foto: Ducati
Valentino Rossi kann sich und die GP12 zum ersten Mal anhand der Konkurrenten messen, Foto: Ducati

Heute beginnt 2012. In Valencia stehen die ersten Nachsaison-Tests und damit die ersten Vorbereitungssessions für das neue Jahr an. Zwar haben alle Hersteller mit Ausnahme von Suzuki ihre Einsatzfahrer schon mit den neuen 1000ern fahren lassen, aber ab heute sind die 800er nun passe. Zumindest für die Meisten, denn Suzuki wird neuerlich noch mit den alten Maschinen fahren. Außerdem werden die "alten" 800er für weitere Testfahrten zur Verfügung stehen, so zum Beispiel für den Deutschen Moto2-Weltmeister Stefan Bradl.

Aber die 800ern werden jetzt so etwas sein, wie in den letzten zwei Jahren die Moto3-Maschinen in den nationalen Achtelliter-Meisterschaften. Nur hin und wieder wird eine auftauchen und irgendwie nicht ins Bild passen.

Der Wechsel von 800ccm zu 1000ccm ist vom Verständnis der Fahrer, Fans und Fachleute ein ganz anderer, als noch der von Zwei- zu Viertakt. Damals wurde geunkt, man mache den Sport kaputt, man gehe zu sehr in Richtung Superbike, das Fahren würde zu einfach etc., etc., etc. Doch spätestens als 2006/2007 der Hubraum auf 800ccm reduziert wurde, erkannte man in der Folge, dass das 990er-Konzept doch nicht so verkehrt war. Mit Ausnahme derer natürlich, die nach wie vor der 500ccm-Ära hinterher trauern.

Endlich wieder richtige Motorräder, ist der Grundtenor im Fahrerlager. "Ich bin glücklich, dass wir zu 1000ccm gehen und genau so glücklich, dass wir die 800er hinter uns lassen", sagt zum Beispiel Weltmeister Casey Stoner. Und das obwohl er mit 33 Rennsiegen und zwei WM-Titel in der von 2007 bis 2011 dauernden Phase der erfolgreichste Pilot war. "Viele Leute, auch ich, glauben, dass das eh eine komische Größe war. Aber sie haben trotzdem genug Power, damit die Räder durchdrehen."

Stoner glaubt aber auch, dass sich Show-Technisch jetzt nicht viel ändern wird. "Die 1000er werden nicht sehr viel ändern. Es wird mehr Drehmoment und kernigeren Sound in den höheren Gängen geben, sodass man mehr in die Kurven reinstechen kann. Aber so, wie die Motorräder und Reifen entwickelt wurden, ist dir richtig aufdiktiert, wie du sie zu fahren hast", gibt der Australier an.

Es ist irgendwie so ein typisches Männer-Ding. Größer, schneller, weiter. Für den letzten Weltmeister auf 990ccm aus dem Jahr 2006, Nicky Hayden, sieht die Sachlage mit dem neuerlichen Hubraumwechsel ähnlich aus, auch wenn er noch einen Schritt weiter gehen würde. "Ich bin nicht traurig, dass sie jetzt weg sind", sagte er zu den 800ern. "Ich hätte mir aber gewünscht, dass wir auf 1200ccm gehen."