Deutschland hat politisch engagierte Bürger. Egal, was sie sich in den Kopf setzen, wenn es brenzlig wird, gehen sie auch mal auf die Straße. Zwar meist gesitteter als der Franzose, bei dem gleich Autos brennen, aber zumindest machen sich die Leute Luft, wenn etwas nicht passt.
In den Fällen Stuttgart 21 und der Waldschlösschenbrücke blieben die Proteste gegen die Politik erfolglos. Aber am Sachsenring ist es anders, denn dort steht die Politik auf der Seite der Fans.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Politiker aus Hohnstein, Oberlungwitz und Co nun Wasserwerfer gegen den ADAC Sachsen einsetzen, auch gibt es keinen Grund für einen Volksentscheid. Aber am Ende geht es doch wieder um Politik, auch wenn die hier vom ADAC betrieben wird.
Nächster Marsch am 9. Oktober
Es ist ein wirres Konstrukt, welches vom Veranstalter des Deutschland GP aufgebaut wurde. Doch davon einmal abgesehen, wollen tausende Fans erneut dafür kämpfen, dass die MotoGP am Sachsenring bleibt. Für Sonntag, den 9. Oktober ist ein weiterer Protestmarsch angesetzt.
Um 19 Uhr soll sich erneut an der Karthalle getroffen werden und dann an der gelben Halle, über das Media Center, am Medical Center vorbei Richtung Hohenstein-Ernstthal und zurück zur Karthalle marschiert werden. Dabei rufen die Verantwortlichen zu Disziplin auf: An der Wegstrecke herrscht Alkoholverbot, nur Blinden-Hunde dürfen im Fall der Fälle mit, keine Glasflaschen dürfen mitgeführt werden und die Strecke soll sauber gehalten werden.
Es soll ein weiteres Mal ein friedlicher Protestmarsch werden, zwei solcher Demonstrationen haben schon stattgefunden. Bei der ersten Ausgabe kamen knapp 6.000 Fans, beim zweiten Mal waren es sogar bis zu 8.000 Freunde des Motorsports am Ring. Und am Sonntag? In der Facebook-Veranstaltung haben sich schon wieder mehr als 2.000 Teilnehmer angemeldet.
diese MotoGP Redaktion