Cal Crutchlow weiß, dass er in der MotoGP noch viel lernen muss, doch gleichzeitig ist er nicht gewillt, einer Größe wie Valentino Rossi einfach kampflos einen Platz zu überlassen. Das zeigte der Brite am Sonntag im Motorland Aragon, wo er sich tapfer gegen Rossi und auch Hiroshi Aoyama verteidigte, den Italiener sogar außen herum überholte und schließlich vor ihm als Neunter ins Ziel fuhr. "Ich bin wirklich zufrieden, wie das Rennen heute gelaufen ist, denn ich war wieder in den Top-10 und hatte einen unterhaltsamen Kampf mit zwei der besten Fahrer im Feld, die schon viel Erfolg im Grand Prix Sport hatten", sagte Crutchlow im Anschluss.

Ohne ein Problem in der ersten Kurve, als er beim Bremsen das Vorderrad blockierte und beinahe stürzte, hätte er sich aber sogar noch mehr zugetraut und Chancen gesehen, gegen Alvaro Bautista, Nicky Hayden und Hector Barbera um Platz sechs zu kämpfen. "Was mich aber am meisten zufriedenstellt, ist die Tatsache, dass ich den fehlenden Speed auf der Geraden in den Kurven wettmachen konnte, denn die Yamaha lässt sich brillant handhaben und das Tech 3 Team hat mir heute eine echt gute Maschine hingestellt. Es brauchte aber viel Mühe, um Valentino und Hiroshi am Ende hinter mir zu halten", meinte Crutchlow.

Neues Selbstvertrauen

Wären Rossi und Aoyama vor ihm in die letzte Runde gegangen, hätte er seine Chancen nicht sehr hoch eingeschätzt, da er im Windschatten nicht viel ausrichten konnte. So aber konnte er viel Positives mitnehmen, da er auf einer ihm unbekannten Strecke in die Top-10 gekommen war und zwei erfahrene Piloten schlagen konnte. "Ich habe heute viel Erfahrung gesammelt, als ich mit Valentino fuhr und das hat mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen verschafft", sagte er.

Team Manager Herve Poncharal meinte sogar, in Aragon die beste Vorstellung der Saison von Crutchlow gesehen zu haben. "Vielleicht nicht was die Position betrifft, aber wie er gefahren ist, war fantastisch. Der Start war schwierig, aber er gab nie auf und wirklich gut war, dass er mit Valentino und Hiroshi fuhr, da er von den Beiden viel lernen kann. Heute kämpfte er mit einem neunfachen Weltmeister und ich bin mir sicher, dass wird seinem Selbstvertrauen für die Zukunft sehr geholfen haben", erklärte Poncharal. Noch besser gefiel dem Team Manager, dass Crutchlow nicht nur mit Rossi und Aoyama mitfuhr, sondern sie auch besiegt hatte.