Dieses Jahr wurden für Misano asymmetrische Hinterreifen ausgesucht. Welche Auswirkung hatten sie?
Hirohide Hamashima: "Ich denke, dass wir das deutlich aus den Rundenzeiten ablesen können, dass das Tempo in diesem Jahr viel schneller war und obwohl wenn wir das nicht alles unseren Reifen zuschreiben können, können wir am Ende sagen, dass der asymmetrische Hinterreifen einen deutlichen Leistungsvorteil brachte. In der ersten freien Sitzung des Wochenendes am Freitagmorgen schon unter dem Rundenrekord zu liegen ist sehr ungewöhnlich und tatsächlich beeindruckend auch, dass das Tempo am Wochenende so hoch blieb. In der Qualifikation fuhr Casey [Stoner] einen neuen Pole-Position-Rekord und im Rennen fuhr Jorge [Lorenzo] einen neuen Rundenrekord und eine neue total schnelle Rennzeit. Das zeigt uns, dass der Grip hoch war und Haltbarkeit und Konstanz über die Renndistanz ebenso gut waren. Das Ziel bei der Auswahl von asymmetrischen Slicks für Misano in diesem Jahr war, das Gefühl der Fahrer zu verbessern und damit besonders die Sicherheit an der weniger benutzen linken Seite des Hinterreifens zu garantieren und einen Leistungsvorteil zu bringen. Ich kann glücklich sagen, dass ich glaube, dass wir beides erreicht haben."

Seit 2009 wurden viele Rundenrekorde unterboten, warum ist es so großartig, einen neuen Pole-Rekord zu fahren?
Hirohide Hamashima: "Einfach weil die meisten der momentanen Pole-Position-Rekorde vor der Zeit mit uns als alleinigen Reifenlieferanten ab 2009 gefahren wurden, also in der Ära des Reifenwettbewerbs. Das war, als noch Qualifyer benutzt wurden – extra entworfen, um auf Kosten der Haltbarkeit maximalen Grip zu bieten, sie hielten nur ein paar Runden. Nach unserer Erfahrung sind die Qualifyer etwa eine Sekunde pro Runde schneller als die Rennreifen. Nun, seit 2009, nutzen wir keine Qualifyer mehr, also wurde Caseys Pole-Position-Rekord auf Rennreifen gefahren. Das ist nur der achte Pole-Rekord, der seit 2009 registriert wurde und von ihnen waren zwei in Silverstone und Aragon, die im letzten Jahr neue Rennstrecken waren, einer war auf der Strecke in Assen, die 2010 um 13 Meter gekürzt wurde und zwei weitere in Mugello und Indianapolis, die beide neue und verbesserte Oberflächen haben. Natürlich kann das nicht nur den Reifen zuzurechnen werden und die Verbesserung der Rundenzeiten zeigt auch die harte Arbeit der Hersteller, die die Maschine Jahr für Jahr verbessern. Das gibt eine schöne Vorstellung vom Leistungsniveau am Wochenende des San Marino GP und ich freue mich sehr darüber, besonders als wir sahen, dass genau die Reifenmischung, die Casey bei seinem Pole-Position-Rekord montiert hatte, auch im Rennen genutzt wurden, um eine neue beste komplette Rennzeit zu fahren, also ist die zusätzliche Leistung unserer asymmetrischen Hinterreifen ging nicht auf die Kosten der Haltbarkeit. Ich glaube, das zeigt das Niveau der Entwicklung, in der wir mit unseren MotoGP-Reifen noch stecken und dass wir jetzt nicht einfach stillstehen, weil es keine Reifenkonkurrenz mehr gibt."