Casey Stoner konnte im Rennen von Silverstone einen kühlen Kopf bewahren und fuhr seinen dritten Sieg in Folge mit anständigem Vorsprung nach Hause. Der Dauerregen machte es allen Piloten sehr schwer und auch der Australier beschrieb das Rennen als sehr hart, zudem er nicht den besten Start erwischt hatte. "Andrea [Dovizioso] war zu Beginn des Rennens sehr gut", bemerkte Stoner, der in den ersten Runden versucht hatte, Temperatur in seine Reifen zu bekommen.

"Ich dachte zuerst, wenn ich einmal vorbei bin, dann verbessert sich meine Sicht, denn hinter den anderen Fahrern war die einfach furchtbar. Dem war aber nicht so. Ich habe nichts gesehen, ich wusste nicht wo die Pfützen sind, oder so etwas wie eine Linie. Ich hatte ein bisschen Wasser innen am Visier, dadurch habe ich nicht viel gesehen. Nach einigen Runden war das Wasser aber zum Glück raus, ich wurde immer besser, konnte mein Tempo halten und einen Vorsprung herausfahren", beschrieb der neue Meisterschaftsführende weiter, der durch seine gute Pace immer entspannter wurde. "Die letzten sieben Runden habe ich runter gezählt, ich hatte kalte Hände und die Zeit kam mir ewig lang vor. Es waren sehr schwierige Bedingungen, deshalb freue ich mich umso mehr über den Sieg."

Neuer Meisterschaftskandidat

Andrea Dovizioso schaffte es im komplizierten Rennen auf den zweiten Platz und hatte schon geahnt, dass es bei den nassen Bedingungen schwierig werden würde. Deshalb hatte sich der kluge Italiener eine Strategie überlegt: "Ich habe versucht, so schnell wie möglich zu starten. Ich wollte Stoner folgen und versuchen vor den anderen zu bleiben. Es gab viele Pfützen, wo man schnell die Kontrolle verlieren konnte."

Nach dem Rennen der Königsklasse freute er sich über die Einhaltung seiner Pläne und den zweiten Rang. "Es ist mir schon im Training sehr schwer gefallen, so schnell wie die anderen zu fahren." Nun hat sich Dovizioso selbstsicher ein Ziel gesetzt: "Ich will noch versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen."

Colin Edwards war mit seinem dritten Platz nach dem fünffachen Schlüsselbeinbruch vor erst einer Woche die Sensation schlechthin. "Nach dem Sturz in Barcelona wollte ich eigentlich meine ganzen Flüge stornieren und nach Hause fahren", scherzte er. Zum Glück, war der Texaner in Europa geblieben. "Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll, ich habe halt einen guten Arzt", ergänzte er.

Edwards schloss sich Stoners Beschreibung des schwierigen Rennens an: "Wir wussten nicht, ob wir im Ziel ankommen und ob wir auf dem Bike sitzen bleiben können. Zehn Runden vor Schluss ging es mir wie Casey, ich habe gedacht, kann das Rennen jetzt bitte zu Ende sein. Es war unmöglich kalt." Der Amerikaner blieb sitzen, fuhr auch die verbleibenden Runden tapfer weiter und sicherte sich den ersten Podestplatz seiner Saison 2011, obwohl er vom Warm-Up zum Rennen auf ein komplett anderes Setup gewechselt war.