In der zweiten Rennhälfte von Katar verließen Daniel Pedrosa die Kräfte. Doch dieser Umstand war nicht etwa mangelnder Fitness geschuldet, sondern den Nachwirkungen von seinem doppeltem Schlüsselbeinbruch aus Japan im Vorjahr. Mittlerweile ist bekannt, dass Pedrosa noch einmal operiert werden muss. Dieser Eingriff ist für nächste Woche angesetzt und wurde heute in einer Pressemitteilung verkündet.

Und dennoch wurde Pedrosa auf der Pressekonferenz von Jerez danach befragt, was denn mit seiner Schulter genau sei. Doch der Spanier wollte nicht so richtig darüber sprechen und entgegnete dem Journalisten: "Hast du die Pressemitteilung gelesen?" - "Nein." - "Die wurde aber gemacht, damit ihr genau bescheid wisst, was los ist."

Der Repsol Honda-Pilot wollte also nicht weiter darüber sprechen und ließ sich nur noch wenige Informationen entlocken. "Ich kann das Motorrad nicht in die Kurven legen. Es ist so hart umzulegen. Ich meine, ich werde es versuchen, aber es ist wirklich hart. Da gibt es nicht viel, was man auf dem Motorrad tun kann. Ich kann meine Sitzposition nicht darauf anpassen."

Stoner erwartet, dass Pedrosa wieder zu alter Stärke findet, Foto: Repsol
Stoner erwartet, dass Pedrosa wieder zu alter Stärke findet, Foto: Repsol

"Wir haben anderthalb Wochen gesucht, was das Problem mit meinem Arm ist. Ich weiß, ihr wollt alle genau wissen, was los ist, aber ich will mich auf den Grand Prix konzentrieren. Darum würde ich bitten, dass Ihr mich nach dem Rennen fragt", so Pedrosa mit einem Machtwort.

Die Anderen müssen herhalten

Da Pedrosa also nicht gern über dieses Thema sprechen wollte, wurden eben die auch bei der Presskonferenz anwesenden Casey Stoner, Jorge Lorenzo und Valentino Rossi befragt. Allesamt hatten sie Verständnis für die Situation des Spaniers und wünschten ihm eine schnelle Genesung und das Allerbeste.

"Wir werden sehen, wie die Dinge dieses Wochenende für ihn laufen", sagte zum Beispiel Casey Stoner über seinen Teamkollegen. "In Katar war er bis zu einem gewissen Punkt konkurrenzfähig. Als wir uns im Rennen anfingen besser zu fühlen, ging es ihm schlechter. Das war keine gute Sache für den ersten Grand Prix. Aber Jerez war immer besonders für ihn, er war hier immer sehr schnell, er und Jorge, und die sind hier sehr schwer zu schlagen. Dann haben wir einen Monat Pause und er hat seine Operation. Danach ändert sich vielleicht wieder alles. Letztes Jahr haben wir gesehen, dass man am Ende der Meisterschaft da sein muss und nicht am Ende."

Weltmeister Lorenzo stimmte in den Grundtenor Stoners ein. "Von meiner Seite hoffe ich, dass ich mit den Besten unter den besten Voraussetzungen fahren kann, wie immer", so der Landsmann Pedrosas.

Ducati-Ass Rossi befindet sich derzeit selbst noch in einer schwierigen gesundheitlichen Situation. Auch er kämpft mit Schulterschmerzen, die noch von einem MotoCross-Unfall aus dem April letzten Jahres resultieren. "Ich denke, dass für Dani momentan nichts gut ist", so der Italiener. "Denn mit den Problemen, die er in Katar hatte, muss er hier auf dieser Rennstrecke bestehen. Aber in Jerez ist Dani immer fantastisch gefahren, darum denke ich, dass er auch dieses Jahr konkurrenzfähig sein wird. Danach hat er einen Monat Pause. Ich wünsche ihm daher alles gute für die Operation und dass wir Dani in Estoril perfekt zurückhaben werden."