Casey Stoner holte sich auch am Freitag die Bestzeit der MotoGP-Klasse in Katar. Der Australier war heute sogar in der Lage, seinen eigenen Rundenrekord aus 2008 um über eine Zehntelsekunde zu unterbieten. Am Ende stand bei ihm eine 1:55,035-Minuten-Zeit und runde anderthalb Zehntel Vorsprung zu buche - auf seinen Repsol Honda Teamkollegen Dani Pedrosa vor dem Dritten aus dem Werks-Bunde, Andrea Dovizioso.

"Wir haben heute Abend die meiste Zeit der zweiten Session damit verbracht, auf gebrauchten Reifen zu fahren, um besser zu verstehen, wo wir mit ihnen stehen", schilderte Stoner. "Wir fuhren auf der Renndistanz eine schnelle Runde mit ihnen, darum sind wir damit richtig zufrieden."

Hat gut Lachen: Casey Stoner fährt allen davon und hat dabei das Limit der Honda noch gar nicht gefunden, Foto: Repsol Honda
Hat gut Lachen: Casey Stoner fährt allen davon und hat dabei das Limit der Honda noch gar nicht gefunden, Foto: Repsol Honda

Außerdem stimmte den Australier zufrieden, dass er 30 Runden mit ein und demselben Vorderreifen fuhr und dass auch der gut funktionierte. "Wir haben dann noch ein wenig mit dem Reifendruck gespielt, aber insgesamt scheinen sie vom Start bis zum Schluss konstant zu sein."

"Heute hatten wir noch ein paar mehr Sachen zu probieren", erklärte der Weltmeister von 2007 weiter. "In der ersten Session machten wir verglichen zu gestern nicht viele Vorteile, aber dann in der zweiten Session gelang uns ein großer Schritt nach vorn. Ich bin richtig happy mit unserer Pace, wie ich fahre und wie wir das Motorrad abgestimmt haben."

Das Limit noch nicht gefunden

Auch wenn Stoner das Katar-Wochenende bislang nahezu nach Belieben dominieren konnte, ist er sich noch nicht sicher, was mit der Honda RC212V wirklich geht. "Da ist immer noch ein klein wenig übrig", meinte er, "aber das ist dort, wo das Limit liegt, welches du finden willst. Ich habe das Limit mit dieser Honda bis jetzt noch nicht wirklich gefunden."

Stoner meint, dass er noch in nahezu allen Bereichen Reserven hat und auch sein großes Problem, welches er immer mit der Ducati hatte, dass ihm der Vorderreifen wegrutschte, gibt es nicht mehr. "Ich habe noch nicht an irgendeinem Limit pushen müssen, darum habe ich momentan keine Vorstellung, wo das wirklich liegt. Vielleicht ist es noch ein ganzer Weg da hin, vielleicht fahren wir auch so, wie es sein soll."

"Im Moment bin ich mit der Pace, die ich fahren kann, einfach happy", fuhr der Honda-Werksfahrer fort, auch wenn er weiß, dass bislang nur freie Trainings gefahren wurden und die Konkurrenz spätestens im Qualifying morgen anziehen wird. "Wir wissen, dass im Training alles gut läuft, aber es wird ein kleinwenig anders sein, wenn alle auf eine schnelle Runde gehen."

Mehr aus neuen Reifen machen

"Wir sind glücklich mit dem Motorrad, und damit, wie es funktioniert, aber wir haben ein Problem damit, am Anfang den Grip aus den Reifen zu bekommen. Wir fahren von Anfang bis Ende des Reifens mehr oder weniger dieselben Rundenzeiten. Wir haben eine Renndistanz simuliert und kamen auf eine 1:55,3-Minuten-Runde und auf einem brandneuen Reifen schaffte ich nur eine 1:55,0", grübelte Stoner.

Aus neuen Reifen will Stoner noch mehr herausholen, Foto: Milagro
Aus neuen Reifen will Stoner noch mehr herausholen, Foto: Milagro

"Insgesamt sind wir wirklich happy, wie es läuft und wenn wir die Konstanz aufrecht erhalten können, dann wäre das fantastisch. Wir werden sehen müssen, was wir morgen für eine Runde abliefern können", drängte sich Stoner noch nicht in die Favoritenrolle, denn die Konkurrenz ist stark und lauert nur so.

"Dani [Pedrosa] fährt richtig gut", lobte Stoner seinen Teamkollegen. "Natürlich erwarte ich, dass Dani dabei sein wird. Jorge [Lorenzo] ist immer sehr konstant. Wenn er eine Pace für eine Runde hat, dann hat er diese Pace auf allen Runden. Andrea [Dovizioso] wird immer glücklicher mit dem Motorrad, Ben [Spies] wird schneller und schneller. Du weißt wirklich überhaupt nicht, wer sich an die Spitze schieben wird", lautete die Konkurrenzanalyse des Australiers.