Die Honda-Dominanz der bisherigen Wintertestfahrten war auf ein neues Getriebe des japanischen Herstellers geschoben worden. Zwar dementierte die HRC sofort Gerüchte, wonach man ein Doppelkupplungs-Getriebe verbaut habe, da das illegal wäre, aber irgendeine Art von schnellerem Gangwechsel soll das neue Bauteil in jedem Fall ermöglichen. So geht man momentan davon aus, dass Honda eine Schaltbox gebaut hat, mit der durch ein System an Schalträdern zwei Gänge gleichzeitig eingelegt werden können, während aber nur einer in Verwendung ist.

Das soll nicht nur einen Vorteil bei der Schaltgeschwindigkeit bringen, sondern auch die Maschine stabilisieren, wenn bei Schräglage geschalten wird. Klarerweise wollen die anderen Hersteller so einen Vorteil nicht in den alleinigen Händen der Konkurrenz belassen und daher wird eifrig gebastelt. Bei Yamaha ist bereits ein neues Getriebe in Entwicklung. "Sicher arbeiten wir in Japan an einem System, aber es ist noch nicht bereit", sagte Yamaha-Technikchef Masao Furusawa gegenüber Motomatters.com.

Das größte Problem scheint momentan noch der Transfer des Drehmoments zu sein, denn wenn die Drehmoment-Last bei Vollgas von einem Gang zu einem anderen ohne Unterbrechung übergeht, ist das nicht leicht zu handhaben. Daher meinte Furusawa über Honda auch: "Ich bin sehr daran interessiert, ihre Lösung dafür zu kennen, aber ich konnte es bisher noch nicht herausfinden." Gleichzeitig betonte er aber, dass so ein System auf der Strecke wohl nur wenige Vorteile bringe. Für ihn liegt der Schlüssel des Honda-Vorteils viel mehr in der Kraft der Motoren im unteren Drehzahlbereich, wenn es aus den Kurven herausgeht. Furusawa glaubte, wenn das Problem gelöst ist, könne man Honda die Stirn bieten.