Am Montag legten die MotoGP-Piloten die letzten Testkilometer vor dem Saisonstart in Katar am kommenden Wochenende zurück. Doch Wind und der von ihm auf die Strecke geblasene Wüstensand erschwerten die Situation für alle, sodass der Start des letzten Testtages zunächst unklar schien. Doch Colin Edwards traute sich als Erster auf die sandige Strecke, seine anfänglichen Rundenzeiten über zwei Minuten bewiesen allerdings die schwierigen Verhältnisse. Doch mit mehr und mehr Piloten auf der Strecke purzelten zwar die Zeiten, aber auch die Fahrer selbst.

Casey Stoner bleibt vor Saisonbeginn der Mann, den es zu schlagen gilt, Foto: Repsol Honda
Casey Stoner bleibt vor Saisonbeginn der Mann, den es zu schlagen gilt, Foto: Repsol Honda

Dani Pedrosa war der Erste, der es unter die 1:56-Marke schaffte. Mit einer besten Runde von 1:55.745 kam er der Pole-Zeit von Casey Stoner trotz Wind und Sand um einiges näher, knackte seine Bestzeit vom Sonntag und versuchte nebenbei in Vorbereitung auf das kommende Wochenende ein anständiges Setup für den Losail Circuit zu finden. Doch Stoner schaffte es etwa 30 Minuten vor Ende die Zeit des Spaniers zu unterbieten und angelte sich so den vor Saisonbeginn letzten Platz an der Sonne mit 1:55.681. Zudem verbesserte der Australier seine Sitzposition und fuhr sich auf den harten Reifen ein.

Zur Pneu-Auswahl standen für die Front eine Medium- und eine extra harte Reifenmischung. Beim Hinterrad konnten die MotoGP-Piloten zwischen Medium und Hart wählen. Obendrauf gab es noch drei Testreifen.

Um den Sieg kämpfen

Ben Spies platzierte seine Yamaha auf dem dritten Rang, verlor jedoch während er an seinen Geometrieeinstellungen arbeitete, um den Grip zu verbessern, über eine halbe Sekunde auf Stoner an der Spitze. Hinter dem Amerikaner reihten sich mit Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso die restlichen Werksmaschinen aus dem Hause Honda unter den ersten Fünf ein. Randy de Puniet war auf dem sechsten Rang der letzte Fahrer innerhalb einer Sekunde auf die Spitze.

Weltmeister Jorge Lorenzo kam auf Position sieben. Er kämpfte im ersten, zweiten und dritten Gang mit Schwinge und Elektronik für eine bessere Beschleunigung. Wilco Zeelenberg meinte über einen möglichen Sieg beim Auftaktrennen seines spanischen Schützlings zur offiziellen Seite der MotoGP: "Ob er gewinnen kann, weiß ich nicht. Er wird auf jeden Fall um den Sieg kämpfen." Derweil arbeitete Edwards am Motor, dem Fahrwerk, testete neue Reifen und platzierte sich auf dem achten Rang. Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama, mit 73 Runden der Fleißigste, komplettierten die Top-10.

Hector Barbera und Alvaro Bautista folgten auf den Rängen elf und zwölf. Valentino Rossi kam nur auf 13. Loris Capirossi, und die Rookies Cal Crutchlow und Karel Abraham folgten. Mit fast drei Sekunden Rückstand war es wieder Toni Elias, der die rote Laterne spazieren fuhr.

Zahlreiche Stürze

Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen hatte der Großteil der Piloten Probleme und einer nach dem anderen ging zu Boden. Barbera flog als erster ab und sein lädiertes Motorrad wurde zurück in die Aspar-Box geschoben. Crutchlow rutschte als Nächster, konnte jedoch unbeschadet weggehen und die Tech3-Truppe hatte auch bedeutend weniger Schäden am Bike zu beheben. Doch das sollte nicht sein einziger Sturz bleiben. In Kurve zehn geschah Ähnliches, dabei büßte der Rookie jedoch eine Fingerkuppe ein.

Auch Rossi machte sich mit seiner Desmosedici in Kurve sieben erneut lang und musste zudem mit mechanischen Defekt früher zur Ducati-Box zurück. Die Ducati-Satellitenteams traf es auch nicht besser. Capriossi kam nach Sturz mit beschädigtem Lenker zurück zu Pramac, Abraham stürzte in der finalen Teststunde. Kurz vor Ende erwischte es auch LCR-Pilot Elias.