Die bisherigen Wintertestfahrten waren rein an Zeiten gemessen noch nicht das beste Terrain für Valentino Rossi. Der zu Ducati gewechselte Italiener konnte sich noch nicht perfekt auf seine neue Maschine einstellen und hatte zudem mit seiner im November operierten Schulter nach wie vor Probleme. Kevin Schwantz glaubt allerdings, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Rossi wieder ganz vorne mitmischt und will ihn deshalb nicht abschreiben.

Vorerst will der Texaner erst einmal abwarten, bis die Fitness des neunfachen Weltmeisters wieder bei 100 Prozent ist. "Ich denke, Ducati wird einfach warten, bis er sich mit seiner Schulter wieder gut fühlt, damit sie genau verstehen, was er tun muss, um das Selbstvertrauen beim Fahren zurückzubekommen. Man hört ihn immer darüber reden, wie viel Zeit er auf der Strecke liegen lässt, aber man kann die nötigen Informationen nicht einholen, wenn der Typ nicht bei 100 Prozent ist", erklärte Schwantz gegenüber den Motorcycle News.

Siege nach Halbzeit

Erst wenn Rossi so hart wie möglich fahren kann, gebe es die Möglichkeit, auch wirklich richtig zu arbeiten. Dass die Arbeit dann schnell gehe, hätten Rossi und sein Crewchief Jeremy Burgess oft genug bewiesen, allerdings sei Burgess momentan ein wenig scheu, wenn es darum geht, Änderungen zu machen, da er wisse, dass sein Fahrer nicht voll fit ist. "Nach Mitte der Saison sehe ich ihn aber Rennen gewinnen. Ich denke, sie werden zu Anfang wegen Valentinos Fitness und der Entwicklungsrichtung der Ducati aber ordentlich verlieren", sagte Schwantz.

Wenn aber einmal eine gewisse Sicherheit eingekehrt ist, dann erwartet der Texaner, dass Ducati zu Honda und Yamaha aufschließen kann. "Ich weiß, Valentino ist nicht nur bei Ducati, um einfach den Gehaltsscheck einzukassieren. Er will gewinnen und ich denke, er hat nach wie vor die Fähigkeit, Weltmeisterschaften zu gewinnen."