Bei den Testergebnissen kann man zufrieden grinsen - Casey Stoner., Foto: Honda
Bei den Testergebnissen kann man zufrieden grinsen - Casey Stoner., Foto: Honda

Junge, Junge, da kommt ja was auf uns zu. Gleich mehrfach wurde diese Woche der Rundenrekord von Sepang unterboten. Drei Fahrer, alle auf Honda, waren schneller, als Valentino Rossi 2009. Und ein Dritter verpasste den alten Rekord nur um Tausendstel.

Wie soll man die Honda-Armada aus Casey Stoner, Dani Pedrosa, Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso dieses Jahr aufhalten? Das ist die große Frage. Stoner und Pedrosa donnerten durch die Schallmauer von 1:59-Minuten. Das schaffte sonst keiner. Und "die anderen", die lagen eine gepflegte Sekunde dahinter.

Ben Spies, Jorge Lorenzo und Colin Edwards haben sicher keinen Gang zurück geschalten oder irgendwas verlernt. Aber auf die Rätsel, die ihnen die Honda-Fahrer aufgeben, scheinen sie noch keine Antwort zu haben - wenn auch Spies behauptet, dass es nicht so schlimm sei, wie es aussehe. Derweil kräht Lorenzo weiter nach mehr Leistung.

Immer noch enttäuschend ist Ducati. Und das werden sich einige denken. Unklar ist zwar noch immer, ob Rossi blufft oder wirklich große Probleme hat, aber die anderen Fahrer, gerade bei Pramac, haben ihre lieben Schwierigkeiten. Was nun, Herr Capirossi und Herr de Puniet? Wenn Rossi in Katar auf einmal zeigen sollte, dass es mit der Desmosedici doch ganz spielend geht, ihr aber auf die großen technischen Updates wartet? Was wird dann? Rossi wird die Probleme umfahren können, wenn es so weit ist. Noch geht er kein Risiko ein. Aber Podestkandidat wird er beim Auftakt sein - so er denn stattfindet bei der aktuellen Lage im Mittleren Osten.

Hui! Ein Platz in der MotoGP schützt vor Stürzen nicht - Karel Abraham., Foto: Milagro
Hui! Ein Platz in der MotoGP schützt vor Stürzen nicht - Karel Abraham., Foto: Milagro

Aber Podest könnte 2011 eines bedeuten: Platz fünf. Denn vorne ist Honda. Ganz in alter Mick Doohan-Manier, nur dieses Mal mit vier exzellenten Rennfahrern, statt einem. Sicher, manch einer zeigt noch nicht alles. Und ganz sicher werden die Karten noch ein paar Mal gemischt. Aber eine solche Honda-Dominanz, wann gab es das das letzte Mal? In der 800er-Ära noch nie. Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht, der noch keinen Titel mit diesem Konzept gewinnen konnte.

Tja, was ist sonst noch passiert? Ach ja. Ganz hinten. Toni Elias. Der hat die rote Laterne an Karel Abraham abgeben. Aber er ist eben auch immer noch Vorletzter. Auf die Top Ten fehlt noch über eine Sekunde. Dabei wollte er sich doch so groß beweisen. An seiner Stelle würde mir zu denken geben, wie ein Hiroshi Aoyama, der letztes Jahr fast eine halbe Saison lang pausieren musste, auf einer alten Honda eine Sekunde schneller sein kann.

Abraham hat seinen ersten MotoGP-Sturz hinter sich gebracht. Jetzt bleibt zu hoffen, dass er daraus lernt und den Ersatzteil-Geldbeutel des Papas nicht zu sehr strapaziert. Hoffnung kann man sich da aber wenig machen, denn auch in der 250er und Moto2 lieferte er ständig einen wichtigen Rohstoff: Schrott. Ob das anders wird, wenn man jetzt in der MotoGP unterwegs ist, bleibt abzuwarten. Karel kann sich und allen anderen jetzt richtig etwas beweisen und wegen einem Sturz wird niemand etwas sagen. So etwas kann hin und wieder passieren. Nur muss man eben aus seinen Fehlern lernen.