Wird 2011 ein neues Kapitel im Roman "Rossi und seine Teamkollegen" aufgeschlagen? Möglich wär's. Denn im Gegensatz zu Yamaha, wo er gegenüber Jorge Lorenzo vollkommen dicht machte, Wände aufstellen ließ und den gemeinschaftlichen Datenaustausch unterbinden ließ - bis er auf die Informationen nach seiner Rückkehr nach dem Beinbruch selbst angewiesen war - will Rossi von vornherein als Teamplayer bei Ducati starten.

"Mit Nicky, nun, ok, wir werden - oder besser ich werde - in seine Daten schauen müssen", gab Rossi zu. "Darum hoffe ich, dass es da keine Trennung und keine Wand zwischen uns geben wird. Aber abgesehen davon werden wir zusammenarbeiten und zusammen versuchen, das Motorrad zu verbessern. Er hat sehr viel Erfahrung mit der Desmosedici, darum kann er mir am Anfang ein paar wichtige Tricks für das Motorrad lernen."

Vielleicht glaubt Rossi ja auch, dass Hayden für ihn einfach keine so große Konkurrenz sein wird, wie es eben jener Lorenzo bei Yamaha war. Hayden war in 2006 aber auf der anderen Seite auch der erste, der Rossi einen neuen Begriff beibrachte: Verlieren. Denn damals wurde der US-Amerikaner knapp vor dem Italiener Weltmeister. Rossi bezeichnete diese Niederlage für ihn als Persönlichkeit später auch als wichtigen und einschneidenden Moment.

Wendung überrascht

Rossis Wendung im Punkt des Teamworks hat sogar Ducati-Intern verblüfft. "Als Valentino das sagte, war ich überrascht, denn das ist ein guter Start, ein richtig guter Start", grinste Teamchef Vittoriano Guareschi. "Die Atmosphäre in der Box ist sehr sehr wichtig und das ist ein guter Start. Mein Traum ist es, die Informationen von beiden Fahrern auszutauschen. Damit ist eine viel schnellere Verbesserung möglich."