Nach seinem Schlüsselbeinbruch führ Dani Pedrosa ein tapferes Rennen vor seinem Heimpublikum in Valencia. Der kleine Spanier kann sich selbst nicht erklären, wir er das gemacht hat. Er schilderte die starke Anfangsphase: "Ich hatte einen guten Start, die erste Kurve war nicht schlecht und dann schaute ich nur nach vorn und fuhr aggressiv. Dann war ich vorn, war mir meiner Möglichkeiten aber nicht ganz bewusst. So habe ich alles gegeben und konnte Caseys Rhythmus mitgehen. Von hinten sah es so aus, als hätte er sich vielleicht die falschen Reifen ausgesucht. Ich war selbst beeindruckt, so weit vorn zu sein."

Nachdem er die schnellste Runde des Rennens zurückgelegt hatte fiel Pedrosa immer weiter zurück. "Ich wurde müde. Ich konnte mich nicht mehr richtig auf dem Motorrad halten und so begann ich immer früher zu bremsen. Runde für Runde habe ich an Kraft verloren und dann ist auch mein Rhythmus langsamer geworden", erzählte der 25-Jährige. Zudem konnte er sich dann nicht mehr gegen die zweite Gruppe durchsetzen und verlor immer mehr an Boden. Er empfand: "Es war schrecklich, ich ging durch die Hölle. Ich kämpfte nicht. Ich war einfach nur da und habe Runde um Runde versucht nicht zu viel zu verlieren und ich wusste, dass diese Gruppe einfach an mir vorbeiziehen würde. Ich habe nur versucht meine Geschwindigkeit zu halten."

Pedrosa verlor nicht nur Kaft: "Ich konnte das Gas nicht mehr voll aufdrehen, weil meine Hand vom Lenker abrutschte. Ich musste mich wirklich quälen, den siebten Platz noch zu bekommen." So konnte der Spanier dennoch den zweiten Rang der Weltmeisterschaft sichern.

Neue Moden

Entgegen den Erwartungen wird Pedrosa im nächsten Jahr seine 26 behalten und nicht die Nummer '2' aufkleben. Zur Begründung: "Ich mag sie, meine Fans mögen sie und ich konnte mich mit dieser Nummer wirklich identifizieren. Das bringt uns alle näher zusammen…"

Mit der gelben 46 weiß jeder etwas anzufangen, Foto: Fiat Yamaha
Mit der gelben 46 weiß jeder etwas anzufangen, Foto: Fiat Yamaha

In der Vergangenheit war alles anders: Valentino Rossi blieb immer bei der 46, Jorge Lorenzo wird im nächsten Jahr aber die Nummer '1' spazieren fahren. Früher galt das als Teil der Ehre. "Wenn ich früher Rennen geschaut habe, fand ich es immer gut, wenn du dann gesehen hast wie Nummer '1' gegen die '2' und die '3' kämpft. Da ging es noch um die Ehre", erklärte Pedrosa. Aus diesem Grunde hatte er auch in seiner Vergangenheit die Nummern der WM-Tabelle übernommen. Aber niemand tat es ihm gleich. Der Spanier sagte warum: "Heute denkt jeder nur noch an die Verkaufszahlen. Wenn du irgendwo unterwegs bist und du einen 46-Aufkleber siehst, weißt du genau, das ist ein Rossi Fan. Aber wenn du Nummer '2' oder Nummer '5' siehst, hast du keine Ahnung. Du siehst die gelbe 46 – aha, ein Rossi Fan. Das ist auch großartig, aber dennoch mag ich die alten Videos, wo Nummer '1' gegen Nummer '2', '3' und '4' kämpft."