Wenn sich am Freitag im Motorland Aragon die Sicherheitskommission trifft, wird der Astroturf, der vielerorts neben den Strecken verlegt wurde, eines der wichtigsten Themen sein. Denn der Kunstrasen wurde unter anderem dafür verantwortlich gemacht, dass Shoya Tomizawa bei seinem Unfall in Misano seitlich wegrutschte und wieder auf die Rennlinie kam, wo er dann von den folgenden Fahrern getroffen und tödlich verletzt wurde.

Jorge Lorenzo hat sich bereits mehrfach gegen den Astroturf ausgesprochen, Casey Stoner und Nicky Hayden klagen vor allem über die großflächig asphaltierten Auslaufzonen. Und auch die Kerbs werden kritisch beäugt. "Wir werden vielleicht über die Kerbs sprechen und ob wir Gras oder Kies auf deren Außenseite haben - aber das haben wir schon eindringlich besprochen", meinte Renndirektor Paul Butler. Laut Hayden bietet der Astroturf mehr Grip als normales Gras, 125cc-Piloten könnten sogar recht normal darauf fahren.

Bei Tomizawas Sturz war zu sehen, dass er von der Strecke auf den Kerb und dann den Kunstrasen rutschte, bevor er statt nach außen zu gleiten wieder zurückkam. Butler verteidigte das Material dennoch. "Man braucht eine haltbare Oberfläche hinter dem Kerb, die Fahrer nicht dazu anregt, sie zu benutzen. Wir glauben, Astroturf ist eine bessere Lösung als Kies oder Gras, das normalerweise zerstört wird, wenn Autos eine Strecke nutzen. Aber die Debatte geht weiter."