Eine Verletzung an der Schulter und ein offener Unterschenkelbruch klingen eigentlich wie ganz triftige Gründe, warum es für Valentino Rossi in dieser Saison nicht so wirklich gelaufen ist. Doch der Italiener lässt seine Verletzungen nicht als alleinigen Grund gelten, warum es in diesem Jahr bislang erst zu einem Sieg gereicht hat - der kam im ersten Rennen in Katar, kurz darauf verletzte er sich die Schulter. Er macht auch einen Mangel an Selbstvertrauen, beziehungsweise dem Vertrauen gegenüber der Maschine als Grund für die fehlenden Siege aus.

"Einfach gesagt, wir haben versucht, die Maschine an meine Verfassung anzupassen, damit sie einfacher wird. Aber ich habe Vertrauen zur Maschine verloren, vor allem bei der Front. In den ersten Runden in Brünn war es sehr schlimm, aber auch in Laguna. Ich bin nicht so schnell, wie ich will und in Brünn war ich im Rennen sehr verärgert. Wir müssen in eine andere Richtung arbeiten", erklärte Rossi den Motorcycle News. Eines der Hauptprobleme des Italieners besteht darin, dass er im Vergleich zum Vorjahr nicht so schnell den Grip mit den Reifen findet. Vor allem wundert ihn die Tatsache, dass er mit Reifen, die im Vorjahr bei ihm gut liefen, in diesem Jahr nicht das gleiche Gefühl und den gleichen Grip hat.

"Wir müssen verstehen, warum. Das Problem ist, wenn man die Front nicht fühlt, ist man angeschissen." Frustriert wollte sich Rossi aber nicht geben. Er hatte schon damit gerechnet, dass es nach einer Verletzung wie jener am Bein schwierig werden würde - vor allem wenn die Schulter auch nicht völlig intakt ist. "Das macht einem viele Probleme und ist normal. Man muss ruhig sein und konzentriert bleiben. Man darf nicht zu frustriert sein, muss hart am Maximum arbeiten und warten. Ich muss vorsichtig fahren und mich mehr konzentrieren als sonst, da ich schwach bin. In den vergangenen Rennen waren wir nicht schnell genug und ich bin mit meinen Rennen dieses Jahr nicht zufrieden, denn ich war abgesehen vom Sieg in Katar nie schnell genug."