Der Wechsel von Valentino Rossi zu Ducati wurde am Sonntag in Brünn in zwei Schritten offiziell gemacht. Zunächst einmal gab Yamaha die Trennung von seinem Superstar bekannt, so wie sich das gehört. Yamaha Motor Racing Managing Direktor Lin Jarvis sagte: "Im Namen der Yamaha Motor Group möchte ich ehrliche Dankbarkeit für die tollen sieben Jahre aussprechen, die wir gemeinsam hatten. Valentino kam 2004 zu einem Zeitpunkt zu Yamaha, als wir im Straßenrennsport Probleme und elf Jahre keine WM gewonnen hatten. Valentinos Sieg im ersten GP für Yamaha in Südafrika 2004 war ein unglaublicher Moment und der erste von vielen weiteren Siegen, die MotoGP- und Yamaha-Fans auf der ganzen Welt begeistert haben."

Jarvis musste Rossis Fähigkeiten als Fahrer und Entwickler hervorheben, durch die er gemeinsam mit Yamaha vier MotoGP-Titel gewinnen konnte und die YZR-M1 zur Referenz in der Königsklasse machte. "Es gab so viele schöne Erfahrungen und Siege und wir sind stolz, gemeinsam Geschichte geschrieben zu haben. Während wir Valentinos Entscheidung zum Wechsel bedauern, respektieren wir seine Wahl, sich eine neue Herausforderung zu suchen und wünschen ihm das Beste für 2011 und darüber hinaus", meinte Jarvis und sicherte Rossi für den Rest der Saison 2010 die volle Unterstützung des Teams zu.

Ein Brief an die M1

Rossi selbst verabschiedete sich auch von seinem bisherigen Arbeitgeber. Er betonte, dass es schwer sei, seine Beziehung zu Yamaha in kurzen Worten zusammenzufassen. Daher schrieb er einen kleinen Brief an sein baldiges Ex-Team, aber eigentlich vor allem an seine baldige Ex-Maschine. Der besagte: "Viele Dinge haben sich seit der lang zurück liegenden Zeit 2004 verändert, aber vor allem 'sie', meine M1, hat sich verändert. Zu Anfang war sie ein armes Mittelfeld-MotoGP-Motorrad, von den meisten Fahrern und MotoGP-Mitarbeitern nicht geschätzt. Nachdem ich ihr geholfen habe, zu wachsen und sich zu verbessern, kann man sie in der Garage lächeln sehen, sie wird begehrt und bewundert und als Beste ihrer Klasse gesehen."

"Die Liste der Leute, die diese Wandlung ermöglicht haben, ist sehr lange, aber ich möchte dennoch Masao Furusawa, Masahiko Nakahjima und 'meinem' Hiroya Atsuma stellvertretend für all meine Ingenieure danken, die hart daran gearbeitet haben, das Gesicht der M1 zu ändern. Dann auch Jeremy Burgess und all meinen Jungs in der Garage, die sie auf allen Strecken der Welt mit Liebe behandelt haben - und auch den Männern und Frauen, die während dieser Jahre im Yamaha-Team gearbeitet haben. Jetzt ist der Moment für neue Herausforderungen gekommen; meine Arbeit hier bei Yamaha ist erledigt. Leider enden auch die schönsten Liebesgeschichten einmal, aber sie hinterlassen wunderschöne Erinnerungen. Zum Beispiel, als ich meine M1 im Gras von Welkom zum ersten Mal geküsst habe, als sie mir direkt in die Augen sah und mir sagte: 'Ich liebe dich!'"