Nachdem alle Welt schon zu wissen glaubt, dass Valentino Rossi im kommenden Jahr bei Ducati fahren wird, ist noch die Frage offen, was mit seinem bewährten Crewchief Jeremy Burgess passiert. Dem Australier wird viel Anteil an den MotoGP-Erfolgen Rossis zugeschrieben, da er einer der besten Techniker ist, den das Paddock hat. Daher herrschte zunächst auch die Annahme vor, Burgess würde Rossi wohl zu Ducati begleiten, doch das scheint mittlerweile unwahrscheinlich zu sein. Rossi könnte das sogar vielleicht verschmerzen, denn Ducati-Technik-Guru Filippo Preziosi gilt als nicht minder genial und Rossi wohnt nicht weit vom Ducati-Werk weg, könnte also ständig in direktem Kontakt bei der Entwicklung mitarbeiten.

Zwei Möglichkeiten

Damit gibt es für Burgess zwei Alternativen: einen Verbleib bei Yamaha oder der Wechsel zurück zu Honda. Zuletzt hatte es Signale gegeben, die auf beide Richtungen deuteten. Laut spanischen Medienberichten sollte Burgess zu Honda kommen, wo er mit Casey Stoner arbeiten und die 1000cc-Maschine für 2012 entwickeln soll. Laut der Gazzetta dello Sport will der Australier bei Yamaha bleiben, da er sich dort wohl fühlt und dem Hersteller zu weiteren Siegen verhelfen will. Eine Trennung von Rossi wird ihm nach eigenen Worten schwer fallen.

Welche Rolle er bei Yamaha ausfüllen würde, ist noch offen. Jorge Lorenzo hat mit Ramon Forcada einen Crewchief, mit dem er sich bestens versteht und mit dem die Zusammenarbeit den Ergebnissen nach wohl auch bestens klappt. Kommt Ben Spies statt Rossi ins Werksteam, dann wird er seinen Crewchief Tom Houseworth mitbringen, alles andere wäre eine Überraschung. Burgess könnte also eine Rolle bekommen, die beide Seiten der Box überblickt, quasi als technischer Koordinator. Yamaha-Technikdirektor Masao Furusawa wird am Ende dieses Jahres in den Ruhestand gehen, dass Burgess seinen Posten bekommt ist aber unwahrscheinlich.

Honda kennt er schon

Honda war seinerseits in den vergangenen Monaten und Jahren bei seiner Rekrutierungspolitik einigermaßen aggressiv. So holte sich der Hersteller Elektronik-Experten von Yamaha und Livio Suppo von Ducati, der seit diesem Jahr als kommerzieller Direktor und Team Manager fungiert. Ein Mann wie Burgess wäre für die HRC durchaus attraktiv und von 1983 bis 2004 hat er auch schon dort gearbeitet.