Nur 1,153 Sekunden fehlten Philipp Öttl im Moto3-Rennen in Assen auf seinen ersten Sieg in der Motorrad-WM. Bitter nur, dass es trotz dieses geringen Rückstandes nur zum elften Platz reichte. "Es ist super, wenn man nur eine Sekunde hinter dem Sieger ins Ziel kommt, aber über die Platzierung lässt sich natürlich streiten", sagte Öttl nach dem Rennen.

Nie zuvor in seiner WM-Karriere hatte er einen so geringen Rückstand auf die Siegerzeit aufgewiesen. Bis zur Zielflagge hielt der bayrische KTM-Fahrer mit der Spitzengruppe rund um den späteren Triumphator Francesco Bagnaia mit. "Mit meinen Rundenzeiten bin ich zufrieden und das Motorrad hat sich gut gefahren", so Öttl.

Öttl dran, aber nicht mit Attacke

Aber warum ging dann nicht noch mehr? Denn in der Spitzengruppe belegte Öttl letztlich den letzten Platz und machte schon während des Rennens kaum Anstalten, weiter nach vorne zu wollen. "Ich bin schlecht gestartet und habe ein paar Plätze verloren. Dann musste ich eine kleine Lücke zufahren, ehe ich mich an die Gruppe vor mir hängen konnte."

Leider beging Öttl dann einen taktischen Fehler, wie er gesteht: "Ich hätte meinen Rhythmus in diesem Moment beibehalten sollen, anstatt mich ein wenig auszuruhen. Denn danach fiel es mir schwerer, wieder auf Attacke zu schalten." So blieb Öttl in den letzten beiden Renndritteln zwar stets an der Spitzengruppe dran, setzte aber keine Manöver.

Auch weil er nach seinem Handgelenksbruch auf der Bremse noch nicht voll belasten kann. "Dieses Rennen waren wir bei ungefähr 90 Prozent. Aber am Sachsenring werden wir wieder bei hundert sein - auch was mein Gefühl auf der Bremse betrifft", versprach er vor seinem Heimrennen.