Sandro Cortese legte in Aragon einen Traumstart hin und bog als Dritter hinter Nico Terol und Hector Faubel in die erste Kurve. Doch Maverick Vinales und Johann Zarco machten aggressiv Druck und drängten sich an dem 21-Jährigen vorbei. Dabei kam es zur Berührung mit Zarco. Cortese verlor seinen Rhythmus und dadurch den Anschluss zur Spitze.

Von Platz fünf aus musste er von nun an seine Position zunächst gegen die drei Spanier Efren Vazquez, Louis Salom und Alberto Moncayo verteidigen. Später mischte sich noch Danny Kent mit ein. Ständige Windschattenkämpfe hielten die Fünfergruppe immer weiter auf, bis schließlich fast zehn Sekunden auf den Drittplatzierten fehlten. Bis zur letzten Runde blieb unklar, wer als Gewinner der Gruppe hervorgeht. Wenige Meter vor Zieleinfahrt lag Cortese hinter Kent. Aus dem Windschatten heraus ging er an dem Briten vorbei und überquerte vorerst als Sechster die Ziellinie. Nach Entscheidung der Rennkommission wurde er aber im Nachhinein auf Platz sieben zurückgesetzt, weil er sowie auch Louis Salom bei gelber Flagge überholt hatten. Beiden wurde jeweils ein Platz aberkannt, wonach Vázquez auf Platz vier und Kent auf Platz sechs vorrückte.

"Das Rennen war nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Der Start war gut und ich konnte gleich den Speed der Ersten mitgehen. Leider hatte ich dann einen Fight und Berührung mit Zarco, was mich aus den Rhythmus gebracht hat. Der Kampf danach in der Gruppe war wirklich hart, aber immer fair. Durch diese Kämpfe haben wir uns langsam gemacht und der Rückstand nach vorn wurde immer größer. Schade, ich wollte den vierten Platz, aber durch die Windschattenduelle in der Gruppe habe ich den verloren. Ich lasse den Kopf trotzdem nicht hängen. Die kommenden Rennen gefallen mir und ich werde mich weiter steigern, um den Anschluss wieder zu finden", fasste Cortese zusammen.

Cheftechniker Jürgen Lingg erklärte: "Ich bin ein wenig enttäuscht von der Platzierung, denn wir haben das ganze Wochenende gut gearbeitet. Auch im Warm up haben wir noch einen Sprung in die richtige Richtung gemacht. Schade, denn der Start und die ersten Runden von Sandro waren gigantisch. Die Berührung mit Zarco hat ihm ein wenig den Zahn gezogen. Bei den Windschattenschlachten in der Gruppe war alles möglich und somit ist das Resultat Schadensbegrenzung. Wir schauen motiviert nach Japan und versuchen da erneut ums Podium zu kämpfen."

Teamchef Dirk Heidolf ergänzte: "Genialer Beginn und etwas enttäuschender Abschluss - so ist mein Resümee. Sandro hat das ganze Wochenende zu den Schnellsten gehört, außer heute im Rennen. Der Start und die ersten beiden Runden waren mehr als überzeugend. Richtig genial, wenn nicht sogar die besten ersten zwei Runden in diesem Jahr. Dann die Berührung mit Zarco und der Rhythmus war weg. In der großen Gruppe, wo er dann drin war, wurden die gesamte Zeit Kampflinien gefahren und dadurch wurde der Rückstand nach vorn immer größer. Nun heißt es abputzen und neu motivieren. Als nächstes geht es nach Japan und dann folgen schon die Rennen in Australien und Malaysia. Endspurt ist angesagt. Wir geben den Vizetitel nicht auf, solang die Zielflagge in Valencia nicht nach unten geschwenkt wurde."