Jonas Folger zeigte auch am Samstag im Rennen auf dem TT Circuit Assen verbissenen Kampfgeist. Bei regnerischem, nasskalten Wetter kämpfte der Aprilia-Pilot vom Team Red Bull Ajo MotorSport mit einem leistungsschwachen Motor und zudem fügte ihm ein aufgewirbelter Stein eine schmerzhafte Fingerverletzung zu. Das Rennen wurde nach zwei Drittel der Renndistanz wegen stärker werdenden Regen abgebrochen und Folger als Achter gewertet.

 

Nach den Trainingsstürzen am Freitag startete Jonas Folger mit der drittschnellsten Rundenzeit im Warm-Up am Morgen in den Renntag. Aufgrund der starken Leistung und dem guten Package während der letzten Vorbereitungssession vor dem Rennen waren die Hoffnungen auf ein starkes Ergebnis groß. Doch schon ab der zweiten Runde im Rennen verlor der Motor an Folgers Aprilia RSA zusehends an Leistung im unteren Drehzahlbereich. Kurze Zeit später traf ihn bei Vollgas auf der Gegengeraden ein aufgewirbelter Stein am rechten, kleinen Finger. Dieser Zwischenfall führte zu äußerst schmerzhaften Prellungen und einem Kapselriss am zweiten Glied des Fingers. Trotzdem fuhr der 17-Jährige tapfer das Rennen zu Ende, bis schließlich nach Runde 14 abgebrochen wurde. Mit dem verbissen erkämpften achten Platz verteidigte der Youngster aus dem oberbayrischen Schwindegg den zweiten Gesamtrang in der Punktetabelle.

 

Zur Siegerehrung nach dem Rennen waren nur spanische Piloten geladen. Maverick Vinales gewann bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Als Zweiter freute sich Luis Salom über seine erste Podiumsplatzierung in einem Grand Prix. Dritter wurde 125ccm Rückkehrer Sergio Gadea. Die Führungsposition in der Weltmeisterschaft hat nachwievor Nicolas Terol inne, obwohl er wegen einer Fingerverletzung das Rennen in den Niederlanden auslassen musste.

"Das Rennen hätte eigentlich ganz gut begonnen. Ich hatte einen guten Start und auch eine gute erste Runde. Aber schon ab der zweiten Runde konnte ich in der Beschleunigung nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten und habe schnell den Anschluss an die erste Gruppe verloren", erklärte Folger. "Im unteren Bereich fehlte es heute an Leistung. Das haben wir auch anhand unseres Data-Recording gesehen. Das war übrigens zum ersten Mal der Fall."

"Wenig später hat mich dann auf der Gegengeraden am rechten, kleinen Finger ein Stein getroffen. Die Schmerzen waren beinahe unerträglich, deswegen bin ich nach dem Rennabbruch auch gleich in die Clinica Mobile, wo man neben Prellungen auch Verdacht auf einen Kapselriss diagnostiziert hat. Trotz der Schmerzen wollte ich aber unbedingt in den Top-10 ins Ziel kommen, damit ich nicht allzu viele Punkte verliere. Es war aber auch wegen dem immer stärker werdenden Regen im hinteren Streckenabschnitt eine schwierige Angelegenheit. Eigentlich hätte man früher abbrechen sollen, aber die Rennleitung wollte keine Verschiebung im Zeitplan erzwingen und man hat unser wieder einmal bis zum Erreichen der Zweidrittel-Renndistanz draußen gelassen", sagte der Deutsche zum Rennabbruch.