Jonas Folger lässt nicht locker, obwohl ihm sein Gesundheitszustand weiterhin Probleme bereitet. Vor dem Qualifikationstraining im Grand Prix von Großbritannien war sogar ein Besuch in der Clinica Mobile notwendig. Trotzdem fuhr er danach tapfer die achtschnellste Rundenzeit, die gleichzeitig auch Startplatz acht für das Rennen am Sonntagmittag bedeutet.

Der 17-jährige Jonas Folger kämpft im Verlauf des Rennwochenendes in England gleich an zwei Fronten. Zum einem will keine Besserung eintreten, was seine Gesundheit betrifft, und auf der anderen Seite tut er sich mit dem anspruchsvollen 5.902 Meter langen Silverstone Circuit schwer. Am Samstagvormittag nach dem abschließenden freien Training kam es für den 17-jährigen Aprilia-Pilot vom Team Red Bull Ajo MotorSport noch schlimmer.

Nachdem es Folger zusehends schlechter ging und er zudem inzwischen auch Fieber bekommen hat, war ein Besuch in der Clinica Mobile unumgänglich. Dort konnte der Youngster aber mit Gegenmittel zu den starken Antibiotika für das so wichtige Qualifying halbwegs fit gemacht werden. In Anbetracht dieser Umstände ist seine Leistung im Verlauf des Qualifying noch höher zu bewerten, wo er von Beginn an konkurrenzfähige Rundenzeiten fuhr. Schließlich qualifizierte sich Folger mit seiner persönlichen Bestmarke von 2´16.073 für den achten Startplatz. Mit diesem Ergebnis waren seine Crew und auch der ehrgeizige Athlet selbst zufrieden. Für das Rennen hofft man aber auf kühlere Bedingungen, die es Folger erleichtern sollen die Renndistanz über 17 Runden durchstehen zu können.

Nach dem überraschenden Sieg in Frankreich vor einem Monat sicherte sich am Samstagnachmittag Maverick Vinalles auch seine erste Pole-Position in einem Grand Prix. Der neue Jungstar aus Spanien verwies dabei den überlegenen WM-Führenden Nicolas Terol auf Platz zwei. Als Dritter komplettiert der Franzose Johann Zarco die erste Startreihe.

"In vielen Belangen war es ein schwieriger zweiter Trainingstag", sagte Folger erschöpft. "In der Pause nach dem freien Training am Vormittag war ich in der Clinica Mobile, weil es mir wesentlich schlechter ging und ich inzwischen auch leichtes Fieber habe. Ich bekam dort eine Sauerstoff-Therapie und auch Gegenmittel zu den starken Antibiotika, die ich seit Wochen einnehmen muss. Danach ging es mir auch etwas besser. Zu Beginn des Qualifyings brauchte ich trotzdem ein paar Runden, bis ich in Schwung gekommen bin. Es dauerte auch eine Zeit lang, bis ich einen schnellen Vordermann gefunden hatte. Irgendwann ist dann Vinalles aufgetaucht, wo ich versucht hatte dranzubleiben. Aber so wirklich gelungen ist mir das nicht.

Trotzdem können wir mit unserem Startplatz und den Rundenzeiten einigermaßen zufrieden. Wegen der extrem langen Strecke hier ist unser Rückstand von 1,3 Sekunden auf die Bestzeit nicht allzu groß. Um ehrlich zu sein hoffe ich für das Rennen aber auf Regen und kühlere Temperaturen. Bei den Bedingungen wie am Nachmittag war ich schon nach wenigen Runden völlig ausgepumpt. Im Qualifying auf einer Chaosrunden, noch dazu auf so einem  langen Circuit wie hier in Silverstone, macht sich mein Konditionsrückstand gleich doppelt bemerkbar", erklärte der Deutsche.