Snadro Cortese wurde im 125ccm-Rennen als Vierter gewertet, nachdem der vorübergehende Sieger, Johann Zarco, aufgrund eines grenzwertigen Überholmanövers kurz vor Zieleinfahrt eine 20-Sekunden-Zeitstrafe erhielt. Damit rutschten alle Fahrer bis Platz sechs um eine Position nach vorn.

Der Racing Team Germany Pilot hatte am Anfang Pech, als ihm nach einem super Start das Motorrad ausging und er einige Plätze verlor. Ab da musste er sich von Position 15 wieder nach vorn kämpfen. Teilweise war er der Schnellste auf der Strecke und fuhr dieselben Zeiten wie die drei Spitzenfahrer. Nach zwölf Runden war er an Jonas Folger dran, der derzeit an fünfter Stelle lag. Die zwei Deutschen schenkten sich nichts. Sandro konnte mit schnelleren Rundenzeiten leicht dominieren. Umso ärgerlicher, dass Efren Vazquez in der letzten Runde von hinten aufschloss und Sandro mit dem Motorrad berührte. Somit war Folger weg und schnappte sich den dritten Podiumsplatz.

Cortese verlässt den Circuit de Catalunya mit 13 Punkten in der Tasche und kann seinen zweiten WM-Rang erhalten. Die Konzentration des Teams geht jetzt bereits zum nächsten Rennen, was in einer Woche (10.-12.06.) in Silverstone, Groß Britannien, stattfinden wird. In der Hoffnung, dort anknüpfen zu können, wo heute aufgehört wurde.

"Es ist schade. Am Anfang ist das Motorrad kurz ausgegangen und ich hab bestimmt zehn Plätze verloren. Ich hab viel gekämpft und das Beste herausgeholt. Vazquez ist mir in der letzten Runde ins Motorrad gefahren. Dadurch hab ich den Anschluss zu Folger verloren. Trotzdem ist es ok - ich bin immer noch WM-Zweiter", resümierte er.

Cheftechniker Jürgen Lingg ergänzte: "Sandro ist ein super Rennen gefahren. Für mich war es sein bestes Rennen nach Katar. Wir haben auch von der Abstimmung her eine ziemlich gute Entscheidung getroffen. Er hatte einen super Start, aber leider ist ihm der Gang herausgesprungen und er hat circa zehn Sekunden verloren, sonst wäre es heute vielleicht richtig gut gewesen. Das war Pech. Dann ist er ein tolles Rennen gefahren. In der letzten Runde wäre Folger im Prinzip kein Problem gewesen, doch dann ist ihm Vazquez ins Motorrad gefahren. Aber wir sind immer noch WM-Zweiter nach fünf Rennen. Daher können wir zufrieden sein."

"Das Rennen war wirklich sensationell. Sandro ist teilweise die schnellsten Runden gefahren. Das war zu den Trainings eine große Steigerung. Man hat gesehen, dass er wieder Spaß hat und locker am Motorrad war. Es ist halt jetzt ein wenig Pech, dass wir nicht Dritter geworden sind. Aber mit dem Wochenende müssen wir zufrieden sein. Jetzt schauen wir optimistisch in die nächste Woche nach Silverstone. Da hoffe ich, dass wir am ersten Tag genau da anfangen wo wir jetzt aufgehört haben. Das Motorrad ging gut, daher ein großes Lob ans Team. Mit dem vierten Platz können wir happy sein. Wir sind weiterhin Zweiter in der WM. Es wird zwar alles enger, aber mit einem größeren lachenden und einem kleineren weinenden Auge gehen wir hier weg", meinte Teamchef Dirk Heidolf.